Ulcus serpens corneae
von lateinisch: serpens - Schlange
Synonyme: Ulcus corneae serpens, Hypopyonkeratitis, kriechendes Hornhautulkus
Definition
Das Ulcus serpens corneae ist ein Geschwür (Ulkus) der Kornea, das sich an seinem Rand rasch progredient auf die noch intakte Hornhaut ausbreitet. Es geht mit starker ziliarer oder gemischter Injektion sowie Hypopyon einher. Es handelt sich um eine Komplikation der bakteriellen Keratitis.
siehe auch: Ulcus corneae, Ulcus serpens
Klinik
Das Ulcus serpens corneae geht mit starken Schmerzen, einem ausgeprägten Tränenfluss sowie einer Photophobie einher. Außerdem kommt es zu einer erheblichen Verschlechterung des Sehvermögens.
Diagnostik
In der ophthalmologischen Untersuchung sieht man typischerweise eine ziliare oder gemischte Injektion, eine Schwellung der Bindehaut sowie ein Hypopyon. Oft zeigt sich begleitend eine Iritis.
Neben der klinischen Untersuchung ist ein Abstrich aus dem Ulkusgrund zum Erregernachweis unerlässlich.
Therapie
Die Behandlung besteht v.a. aus der Gabe von Antibiotika, die lokal oder systemisch verabreicht werden. Meist ist eine medikamentöse Mydriasis mittels Atropin notwendig. Im Falle einer Perforation der Kornea muss eine Hornhauttransplantation – ggf. als Keratoplastik à chaud – erfolgen.
Prognose
Bei dem Ulcus serpens corneae handelt es sich aufgrund der sehr schnellen Ausbreitung um eine gefährliche Verlaufsform des Ulcus corneae. Es kann zur Perforation der Kornea und dem Verlust des Auges kommen.
Literatur
- Sachsenweger et al.: Duale Reihe Augenheilkunde, 2. Auflage, Thieme, 2003
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