Trachealbronchus
Englisch: tracheal bronchus, pig bronchus, bronchus suis
Definition
Der Trachealbronchus ist eine seltene kongenitale Fehlbildung des Tracheobronchialbaums. Er gehört zu den Atavismen.
Epidemiologie
Die Inzidenz eines Trachealbronchus wird auf ca. 1 % geschätzt.
Ätiologie
Der Trachealbronchus ist eine Fehlbildung, die als Atavismus interpretiert wird. Eine Assoziation findet sich u.a. mit dem Down-Syndrom.
Einteilung
Meist ist der rechte Oberlappenbronchus beteiligt, wobei man zwei Grundformen unterscheidet:
- Nach kranial dislozierter rechter apikaler Oberlappenbronchus, der direkt aus der Trachea abgeht
- Neben den drei normal ausgebildeten Oberlappenbronchien besteht ein zusätzlicher apikaler Oberlappenbronchus, der aus der Trachea abgeht.
Seltener kommt ein linksseitiger Trachealbronchus vor, wobei meist der apikoposteriorer Segmentbronchus betroffen ist.
Klinik
In den meisten Fällen bleibt ein Trachealbronchus asymptomatisch und stellt einen Zufallsbefund z.B. bei einer Bronchoskopie dar. Er kann aber auch durch rezidivierende Pneumonien oder persistierende Atelektasen auffallen, insbesondere nach Operationen, wenn der Beatmungstubus den Abgang des Trachealbronchus verlegt. Bei Neugeborenen kann ein Trachealbronchus zu einer zirkumskripten Trachealstenose führen.
Diagnostik
Im Röntgen-Thorax weisen folgende unspezifische Zeichen auf einen Trachealbronchus hin:
- persistierende rechtsseitige Oberlappenatelektase
- Air trapping unklarer Ursache
- rezidivierende Pneumonien im rechten Oberlappen, ggf. mit Bronchiektasenbildung
- bandförmige, meist etwas bogig verlaufende Verschattung im rechten Oberlappen
- bei linksseitiger Lokalisation häufig Oberlappenemphysem durch Kompression des Trachealbronchus durch die linke Arteria pulmonalis
Zur Bestätigung der Diagnose wird eine Computertomographie (CT), eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Bronchoskopie durchgeführt.
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