Toxascariose (Fleischfresser)
Synonym: Toxascaris leonina-Infektion des Fleischfressers
Definition
Die Toxascariose des Fleischfressers ist eine durch den Spulwurm Toxascaris leonina verursachte Parasitose beim Hund und bei der Katze.
Erreger
Die Toxascariose der Fleischfresser wird durch Toxascaris leonina (Familie: Ascarididae) verursacht. Die adulten Formen besitzen lange und schmale Zervikalflügel sowie einen Ösophagus ohne Ventriculus. Die Männchen sind zwischen 6 und 6,6 cm lang, haben ein konisches Hinterende mit zwei Spicula (700 bis 1.500 μm) ohne fingerförmigen Fortsatz. Die Weibchen sind 6 bis 10 cm lang und 1,8 bis 2 mm dick. Ihre Vulva liegt am Ende des ersten Körperdrittels.
Die Eier sind mittelgroß (80 x 70 μm) und rund. Der Inhalt ist rund und besteht aus ungefurchten Eizellen, die deutlich heller erscheinen als jene von Toxocara. Die Wand ist dick, glatt und an der Innenseite mit zopfähnlichen Strukturen versehen.
Vorkommen
Toxascaris leonina ist ein Dünndarmparasit und befällt vorzugsweise Hunde und Katzen. Der Erreger ist zwischen diesen beiden wechselseitig übertragbar.
Toxascaris leonina kommt seltener vor als Toxocara-Arten. In der Südschweiz schieden bei 217 untersuchten Hunden 17 % Eier von Toxocara canis aus, jedoch nur 0,5 % Eier von Toxascaris. Bei 441 in Hannover untersuchten Kotproben von Katzen konnten in 3,9 % Toxocara-Eier nachgewiesen werden, jedoch waren nur 0,5 % mit Toxascaris befallen.
Entwicklung
Die sich im Dünndarm angesiedelten Spulwürmer produzieren ungefurchte Eier, die mit dem Kot an die Umwelt abgegeben werden. Bei +27 °C entwickelt sich im Ei innerhalb von 8 bis 9 Tagen eine infektiöse Larve. Endwirte infizieren sich durch die Aufnahme von Eiern per os oder durch den Verzehr von larvenhaltigen paratenischen Wirten. Nachdem die Eier aufgenommen wurden, schlüpfen die Larven im Dünndarm, dringen mehrheitlich in die Darmwand ein und häuten sich dort. Nach erfolgter Häutung kehren sie wieder in das Darmlumen zurück, wo die Entwicklung zur Geschlechtsreife stattfinden. Die Präpatenz liegt bei mindestens 7 bis 10 Wochen.
Eine Blut-Lungen-Wanderung unterbleibt, jedoch kommt es in geringem Maße zur somatischen Wanderung der Larven in Leber, Lunge, Muskulatur und andere Organe. Hunde und Katzen können sich als Endwirte auch durch den Verzehr larvenhaltiger Kleinsäuger (z.B. Kleinnager) infizieren, die als Stapelwirte fungieren. Die Präpatenz ist bei der Aufnahme eines Stapelwirtes um etwa 2 Wochen verkürzt.
Klinik
Diagnose
Die Diagnose erfolgt mittels koproskopischem Einachweis im Flotationsverfahren. Gelegentlich können auch adulte Formen mit dem Kot ausgeschieden werden.
Therapie
Die Therapie erfolgt mit Benzimidazole, Emodepsid, makrozyklischen Laktone oder Pyrantel.
Literatur
- Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005
- Hinney, Barbara, Joachim, Anja, Silbermayer, Katja. Vademecum der klinischen Parasitologie. Ekto- und Endoparasiten bei Hund und Katze.
um diese Funktion zu nutzen.