Tiefe anteriore Rektumresektion
Englisch: low anterior resection(LAR)
Definition
Die tiefe anteriore Rektumresektion, kurz TAR, ist ein OP-Verfahren zur Entfernung des Rektums. Sie kann sowohl in offener als auch in laparoskopischer Technik durchgeführt werden. Die TAR umfasst neben einer totalen mesorektalen Exzision (TME) eine Entfernung des Rektums sowie des gesamten oder eines Teils des Sigmas.
Indikation
Der Eingriff erfolgt bei pathologischen Veränderungen des Rektums (kolorektales Karzinom) oberhalb 5 cm ab der Linea anocutanea.
Lagerung
Patienten werden in der modifizierten Steinschnittlagerung nach Lloyd-Davies gelagert.
Operationsschritte (konventionell)
- Zugangsweg: mediane Laparotomie mit Linksumschneidung des Nabels
- Einsetzen eines Sperrer- bzw. Hakensystems
- Exploration der Leibeshöhle und Sicherstellung der OP-Indikation
- Mobilisation des Colon sigmoideum unter Schonung des linken Ureter
- Radikuläres Absetzen der Arteria und Vena mesenterica inferior
- Skelettierung des Rektosigmoids
- Totale mesorektale Exzision bis dorsal an die Waldeyer-Faszie und ventral an die Denonvilliers-Faszie bzw. das Septum rectovaginale
- Distal Platzieren der Tabaksbeutelklemme und Anbringen der Tabaksbeutelnaht (oder Absetzen mit GIA)
- Distale Absetzung des Rektums
- Proximale Darstellung des Sigmas, Tabaksbeutelnaht und Absetzen des Sigmas
- Klammernahtanastomose mittels intraluminalem Stapler, optional Handnaht
- Überprüfung der Dichtigkeit der Anastomose
- evtl. protektives Ileostoma
- Kontrolle auf Bluttrockenheit, Drainageneinlage
- Schichtweiser Wundverschluss
Risiken
Als Komplikation kann das sogenannte tiefe vordere Resektionssyndrom (LARS) auftreten. Weitere Risiken sind:
- Anastomoseninsuffizienz
- Ureterverletzung
- Harnblasenverletzung
- Impotenz
- Nachblutung
- Wundheilungsstörung
Fachgebiete:
Viszeralchirurgie
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