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Subakutes Subduralhämatom

Synonyme: subakutes subdurales Hämatom, subakute Subduralblutung
Englisch: subacute subdural hematoma

1. Definition

Das subakute Subduralhämatom, kurz sSDH, ist eine zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen alte Einblutung in den Subduralraum des Schädels, also zwischen Dura mater und Arachnoidea.

2. Pathologie

Bei einem akuten Subduralhämatom kommt es innerhalb von 2 bis 3 Tagen zu einer beginnenden Organisation des anfänglich weichen Blutgerinnsels. Blutprodukte werden resorbiert und das Hämatom an beiden Seiten von Granulationsgewebe mit Neomembranen umgeben. Das fragile Granulationsgewebe kann zu rezidivierenden Blutungen führen. Die zunehmende Verflüssigung des Hämatoms führt im Verlauf zu einer serösen, blutig-tingierten Flüssigkeit.

3. Epidemiologie

Im Gegensatz zum akuten SDH finden sich ein sSDH am häufigsten bei Kindern und älteren Personen.

4. Klinik

Subakute SDH können asymptomatisch verlaufen, aber auch zu Kopfschmerzen und Krampfanfällen bis hin zum Koma führen. Viele sSDH bilden sich spontan zurück. Plötzliche Nachblutungen können jedoch u.a. eine Hemiparese bedingen.

5. Radiologie

5.1. Computertomographie

Die Dichte einer extraaxialen Blutuung nimmt jeden Tag um ca. 1 bis 2 HU ab, sodass sie in ca. 7-10 Tagen meist isodens zum Kortex ist. Entsprechend zeigt sich ein sSDH in der Computertomographie (CT) als eine meist sichelförmige, isodense bis leicht hypodense Flüssigkeitsansammlung, die die Mark-Rinden-Grenze) nach medial verschiebt. Unter dem sSDH finden sich oft Punkte oder Linien von Liquor, der in verschobenen und komprimierten Sulci "gefangen" ist. Blutungen mit gemischter Dichte sind häufig.

Die Gabe von Kontrastmittel ist i.d.R. nicht notwendig: Die Kortikalisvenen sind nach medial verschoben. Weiterhin können die Membranen ein Enhancement aufweisen.

5.2. Magnetresonanztomographiee

Bei der Magnetresonanztomographie variiert die Signalintensität mit dem Alter des Hämatoms, ist aber weniger vorhersehbar als bei der CT. Früh-subakute SDHs sind isointens in T1w und hypointens auf T2w. Da das extrazelluläre Methämoglobin zunimmt, werden sie im Verlauf hyperintens in T1w und T2w. Die umgebenden Membranen sind z.T. als T2w-hypointense Linien erkennbar.

Die FLAIR-Sequenz ist sensitiv für den Nachweis eines sSDHs, das sich typischerweise hyperintens darstellt, wobei frühe sSDHs zunächst hypointens erscheinen können. In der T2*-Sequenz zeigen sSDHs ein deutliches Blooming-Artefakt. In der DWI findet sich in der Regel ein hyperintenser sichelförmiger Bereich und angrenzend an die Hirnoberfläche ein hypointenser Rand. Der Bereich mit geringer Intensität entspricht einer Mischung aus aufgelöstem Gerinnsel und Liquor, während der Bereich mit hoher Intensität das feste Gerinnsel darstellt.

Nach Gabe von Kontrastmittel zeigt sich ein Enhancement der umhüllenden Membranen, insbesondere bei den Membranen der duralen Seite. In späten Kontrastmittelserien findet sich ein allmähliches Enhancement des sSDHs.

6. Differenzialdiagnosen

7. Therapie

Wenn sSDH sich vergrößern oder zu Symptomen führen, kann eine chirurgische Drainagenanlage notwendig sein.

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21.03.2024, 09:14
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