Stochastische Strahlenwirkung
Definition
Stochastische Strahlenwirkungen sind Effekte von ionisierender Strahlung, bei denen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens mit zunehmender Strahlendosis steigt, jedoch ohne eine klare Schwellendosis. Das Auftreten dieser Wirkungen unterliegt der statistischen Zufallsverteilung.
Hintergrund
Für einen kollektiv gleichartig bestrahlten Personenkreis können nur statistische Vorhersagen zur Wahrscheinlichkeit des Auftretens der biologischen Wirkungen gemacht werden. Im Gegensatz zu deterministischen Wirkungen gibt es keine Schwelle, unterhalb derer das Risiko verschwindet. Stochastische Wirkungen können Latenzzeiten von vielen Jahren haben. Ob eine bestimmte Person betroffen sein wird, lässt sich nicht vorhersagen.
Pathopysiologie
Die stochastischen Strahlenwirkungen basieren auf einzelnen Zellprozessen. Die Entstehung von malignen Tumoren in einer normalen Körperzelle oder die Veränderung des Erbguts in einer Keimzelle geschieht zufällig, wenn die DNA von der Strahlung getroffen wird. Selbst ein einzelnes energiereiches Photon kann auf seinem Weg durch den Zellkern Schäden an der DNA verursachen, indem es sekundäre Elektronen freisetzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, steigt jedoch mit der Strahlendosis. Die resultierenden Krankheitsbilder sind unabhängig von der Menge der Strahlung.
Folgeschäden
Im Zusammenhang mit der stochastischen Strahlenwirkung können folgende, nicht dosisabhängige Folgeschäden, auftreten:
Prävention
Zur Vermeidung von Strahlenschäden sollten einige Grundsätze eingehalten werden:
- Strahlenexposition auf ein Minimum reduzieren
- strenge Indikationsstellung
um diese Funktion zu nutzen.