Deterministische Strahlenwirkung
Definition
Als deterministische Strahlenwirkung bezeichnet man Auswirkungen von ionisierender Strahlung auf biologische Gewebe, die mit einer gewissen Vorhersehbarkeit auftreten. Sie stehen direkt mit der Strahlendosis in Beziehung.
siehe auch: stochastische Strahlenwirkung
Pathophysiologie
Wenn die Strahlung eine bestimmte Anzahl von Zellen abtötet, die höher ist als normal, wird ein Schwellenwert erreicht. Je höher die Strahlendosis, desto schwerwiegender ist die Schädigung im betroffenen Gewebe. Die Ursachen für diese Wirkungen sind mehrzelluläre Mechanismen. Wenn die Reparaturkapazität der Zellen überschritten wird, treten vermehrt Zelltod oder degenerative Prozesse auf. Erst wenn eine beträchtliche Anzahl von Zellen geschädigt ist, werden die Effekte klinisch manifest.
Es dauert eine gewisse Zeit, bis die Auswirkungen der Strahlenschädigung sichtbar werden, abhängig von der Menge des betroffenen Gewebes und der Strahlendosis. Die Latenzzeit zwischen der Bestrahlung und dem Auftreten der Wirkung variiert. Akute Wirkungen treten nach Stunden bis Tagen auf, während sich chronische Strahlenspätfolgen manchmal erst nach Jahren manifestieren.
Zu den akuten Wirkungen zählen zum Beispiel Erytheme, Haarausfall, Ulzerationen und die akute Strahlenkrankheit. Zu den deterministischen Spätfolgen gehören nicht-kanzeröse Gewebeveränderungen (z.B. Fibrosen), Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit und teratogene Effekte.
Prävention
Typische präventive Maßnahmen sind:
- die Strahlendosis zu begrenzen
- die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten
- den Umgang mit Strahlung zu optimieren[1]
Es gilt das sogenannte ALARA-Prinzip (As Low As Reasonably Achievable), also eine so niedrige Strahlenbelastung, wie sie unter Einbeziehung praktischer Vernunft und Abwägung von Vor- und Nachteilen sinnvoll erscheint.
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