Skorpionfisch
Synonym: Skorpionsfisch, Drachenkopf
Zoologische Bezeichnung: Scorpaenidae
Englisch: scorpionfish, dragon fish
Definition
Die Skorpionfische sind eine Familie der Barschartigen. Es handelt sich bei allen Arten um Gifttiere, welche einem potentiellem Fressfeind mittels eines Giftapparates aktiv ein Toxingemisch applizieren können. Vor allem die Feuerfische haben Bedeutung als Zierfische. Nahe Verwandte der Skorpionfische sind die Steinfische.
Systematik
- Ordnung: Barschartige (Perciformes)
- Unterordnung: Drachenkopfverwandte (Scorpaenoidei)
- Familie: Skorpionfische (Scorpaenidae)
Innere Systematik
Die Familie der Skorpionfische beinhaltet folgende Gattungen:
- Brachypterois
- Dendrochirus
- Ebosia
- Hoplosebastes
- Idiastion
- Iracundus
- Neomerinthe
- Neoscorpaena
- Parapterois
- Parascorpaena
- Phenacoscorpius
- Pogonoscorpius
- Pontinus
- Pteroidichthys
- Feuerfische (Pterois)
- Pteropelor
- Fransen-Drachenköpfe (Rhinopias)
- Scorpaena
- Scorpaenodes
- Scorpaenopsis
- Sebastapistes
- Taenianotus
- Ursinoscorpaenopsis
Giftapparat
Der Giftapparat besteht aus den Flossenstacheln (Rückenstrahlen, Afterflosse, Bauchflossen), an deren oberen Teil toxinbildendes Gewebe zusammen mit dem Knochenstrahl von einer Haut umgeben ist, die beim Stich einreißt und den Stachel freigibt. Das Toxin dient ausschließlich der Verteidigung, nicht dem Beuteerwerb. Es kann durchaus genügend Toxin in die Wunde gelangen, um für Menschen ernsthafte Intoxikationen zu verursachen.
Toxikologie
Die Zootoxine der Skorpionfische werden vor allem von thermolabilen Proteinen dargestellt. Nach dem Giftstich treten sofort mäßige bis starke, zumeist brennende Schmerzen an der Einstichstelle auf, die sich zügig ausbreiten können. Die Schmerzen können äußerst stark sein und bis zur Bewusstlosigkeit (vasovagale Synkope) führen. Lokal treten Schwellung, Ödem und ggf. eine Nekrose auf. Häufig wird Hypotonie beobachtet. Schwindel, Bradykardie und Schock sind möglich.
Therapie der Intoxikation
Nach einem Giftstich sollte ein Notarzt alarmiert werden. Der Betroffene ist liegend in ein Krankenhaus zu transportieren. Die Vitalparameter sind zu überwachen und die Möglichkeit der künstlichen Beatmung ist sicherzustellen. Die medikamentöse Therapie erfolgt in der Regel symptomatisch.
Es gibt ältere Empfehlungen, die Proteinstruktur der Toxine zu denaturieren und diese somit unwirksam zu machen, in dem man nach einem Giftstich die Einstichstelle mit heißem Wasser behandelt. Diese Methode wird kontrovers diskutiert.
Literatur
- Habermehl: Venomous animals and their toxins, Springer Verlag (Berlin, Heidelberg, New York), 1981.
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