Scopulariopsis brevicaulis
Synonyme: Arsenpilz, Penicillium breivcaule, Microascus brevicaulis
Definition
Scopulariopsis brevicaulis ist ein humanpathogener Schimmelpilz, der zu den Schlauchpilzen gehört. Er löst vor allem nicht-invasive Mykosen aus, kann aber in seltenen Fällen auch invasive Mykosen verursachen.
Hintergrund
In Anwesenheit von Kohlenhydraten kann Scopulariopsis brevicaulis arsenhaltige Farben (sog. „Schweinfurter Grün“) zu giftigem Trimethylarsin abbauen.
Morphologie
In der Mikroskopie zeigen sich lange septierte Hyphen und Konidiophoren. Die Konidien erscheinen uniform mit einer Größe von etwa 10 μm in Perlenkettenform.
Vorkommen
Scopulariopsis brevucaulis ist weltweit verbreitet und findet sich insbesondere in Erde, Holz, Stroh und anderen pflanzlichen sowie tierischen Produkten. In Innenräumen verbreitet er sich u.a. auf Trockenbauwänden, Zelluloseplatten, Tapeten und Matratzenstaub. Der Pilz konnte auch aus Teppichen und Krankenhausböden, sowie in Schuhen und Schwimmbädern isoliert werden.
Pathogenität
Scopulariopsis brevicaulis kann Auslöser von Onychomykosen, Otomykosen (Befall des äußeren Gehörgangs und des Trommelfells) sowie mykotischen Keratitiden sein. Bei Immundefizienten Patienten sind auch invasive Infektionen wie Endokarditis, Sinusitis, Abszesse des Gehirns, tiefe Hautinfektionen und Lungenentzündungen bis hin zu septischen Verläufen beschrieben.
Therapie
Bei einer Schimmelpilz-Onychomykose wird eine topische Therapie empfohlen, z.B. mit Itraconazol oder Terbinafin. Tiefergehende Infektionen erfordern die systemische Gabe von Antimykotika, teilweise auch eine chirurgische Resektion des infizierten Gewebes.
Literatur
- Altmeyers Enzyklopädie: Scopulariopsis brevicaulis, zuletzt abgerufen am 27.08.2025
- Orphanet: Invasive scopulariopsis infection, zuletzt abgerufen am 27.08.2025