Schrittmachersonde
Synonym: Schrittmacherelektrode
Englisch: pacemaker lead
Definition
Die Schrittmachersonde ist ein dünner, isolierter Draht, der im Rahmen einer Herzschrittmachertherapie in eine Vene eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben wird. Sie dient als Verbindung zwischen dem Schrittmacheraggregat und dem Myokard und ermöglicht so die elektrische Stimulation des Herzens.
Aufbau
Schrittmachersonden bestehen aus einem oder mehreren feinen Drähten, die von einer isolierenden Hülle (meist aus Silikon oder Polyurethan) umgeben sind. An der Spitze der Sonde befinden sich Elektroden, die in direktem Kontakt mit dem Herzmuskel stehen.
Die Fixierung der Sonde am Myokard erfolgt entweder aktiv über Schrauben (Schraubelektrode) oder passiv über Widerhaken (Ankerelektrode).
Einteilung
Es gibt verschiedene Arten von Schrittmachersonden, die sich in Form, Material und Funktion unterscheiden. Die Wahl der Sonde hängt von der Art der Herzerkrankung, der Positionierung im Herzen und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.
... nach Elektrodenart
- Unipolare Sonden: eine Elektrode an der Spitze und zweite Elektrode am Schrittmacheraggregat
- Bipolare Sonden: zwei Elektroden an der Spitze
... nach Lokalisation im Herzen
- endokardiale Sonden: innerhalb des Herzens
- epikardiale Sonden: auf dem Myokard
Epikardiale Sonden werden hauptsächlich in der Kinderkardiologie oder nach Herzoperationen eingesetzt.
Funktion
Die Schrittmachersonde hat zwei Hauptfunktionen:
- Stimulation: Sie leitet elektrische Impulse vom Schrittmacheraggregat zum Herzen, um bei Bedarf einen Herzschlag auszulösen. Dies ist wichtig bei Patienten mit Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen.
- Messung: Sie kann die elektrische Aktivität des Herzens messen und an das Schrittmacheraggregat weiterleiten. Dadurch kann der Schrittmacher erkennen, ob und wann eine Stimulation erforderlich ist.
Implantation
Die Implantation einer Schrittmachersonde ist ein minimalinvasiver Eingriff, der in der Regel in Lokalanästhesie durchgeführt wird. Die Sonde wird über eine Vene (meist in der Leiste oder im Arm) zum Myokard vorgeschoben und an der gewünschten Stelle platziert. Anschließend wird sie mit dem Schrittmacheraggregat verbunden und die elektrische Funktion geprüft.
Komplikationen
Obwohl die Implantation einer Schrittmachersonde in der Regel sicher ist, können in seltenen Fällen Komplikationen auftreten, wie z.B.:
- Infektionen
- Blutungen
- Dislokation der Sonde
- Fibrosierung