Schraubelektrode (Herzschrittmacher)
Definition
Eine Schraubelektrode ist eine Herzschrittmacherelektrode, die über eine spiralige Schraubspitze in das Myokard eingedreht wird, um eine stabile elektrische und mechanische Verbindung sicherzustellen. Sie wird bei endokardialen Schrittmachersystemen eingesetzt.
Hintergrund
Bei der Implantation von Herzschrittmachern ist ein sicherer Elektrodensitz wichtig, um eine ausreichende Stimulation des Herzmuskels sicherzustellen. Schraubelektroden wurden entwickelt, um die Fixierung im Myokard zu optimieren, insbesondere an Stellen, an denen passive Ankerelektroden nur unzureichend Halt bieten, wie etwa bei Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie.
Die aktive Fixierung reduziert das Risiko einer Elektrodendislokation. Aufgrund ihrer Flexibilität und Stabilität gelten Schraubelektroden daher als bevorzugte Wahl, wenn eine präzise Platzierung notwendig ist oder die anatomischen Gegebenheiten die passive Fixierung erschweren. Der Eingriff ist nicht risikofrei; das Eindrehen der Schraube kann in seltenen Fällen zu Myokardverletzungen, Perforationen oder Herzbeuteltamponaden führen.
Literatur
- Fröhlig et al., Herzschrittmacher- und Defibrillator-Therapie, 3. Aufl., Georg Thieme Verlag, 2020
- Gazarek et al., Herzschrittmacher-Nachsorge für Einsteiger, 2. Aufl., Springer, 2023