Schlaganfallprophylaxe
Synonym: Schlaganfallprävention
1. Definition
Unter dem Begriff Schlaganfallprophylaxe subsummiert man alle medizinischen und nicht-medizinischen Maßnahmen, die dazu beitragen, einen (ischämischen) Schlaganfall zu verhindern.
2. Einteilung
Die Schlaganfallprävention lässt sich grob einteilen in
- Primärprävention: Verhinderung eines ersten Schlaganfalls
- Sekundärprävention: Verhinderung eines zweiten Schlaganfalls nach einem bereits eingetretenen Erstereignis
3. Primärprävention
Die Basis der Schlaganfallprävention ist die Reduktion der kardiovaskulären Risikofaktoren durch Ernährungsumstellung, Nikotinverzicht, Gewichtsreduktion und regelmäßige körperliche Aktivität. Weitere Maßnahmen sind vom individuellen Riskoprofil des Patienten abhängig. Sie umfassen unter anderem:
- Antihypertensive Therapie bei erhöhten Blutdruckwerten
- Blutzuckereinstellung bei vorbestehendem Diabetes mellitus
- LDL-Einstellung bei Hypercholesterinämie
- Antikoagulation bei Vorhofflimmern
4. Sekundärprävention
Bei der Sekundärprävention stehen Thrombozytenaggregationshemmung, Lipidsenkung und Blutdruckregulation im Vordergrund. Mittels Einstellung der drei Faktoren soll das Auftreten weiterer Schlaganfälle verhindert werden. Für die Plättchenhemmung werden in der Regel ASS oder Clopidogrel verwendet. Bei bestehendem Vorhofflimmern erfolgt eine Antikoagulation mit NOAKs. Zur Lipidsenkung gelten Statine als erste Wahl. Die Einstellung des Blutdrucks sollte nach der nationalen Leitlinie zur Behandlung der arteriellen Hypertonie erfolgen.
weitere Informationen im Hauptartikel: Schlaganfall
5. Weblinks
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN): Leitlinien zur Schlaganfallprävention
- European Stroke Organisation (ESO) Guidelines
- American Heart Association (AHA) Guidelines zur Schlaganfallprävention