Rote-Ohren-Syndrom
Englisch: red ear syndrome
Definition
Das Rote-Ohren-Syndrom, kurz RES, ist durch ein starkes Brennen und ein Erythem eines oder beider Ohren gekennzeichnet. Es besteht häufig eine Komorbidität mit Migräne, Trigeminusneuralgie, Erythromelalgie, Vaskulitis oder Lupus erythematodes.
Hintergrund
Die Erstbeschreibung des Syndroms erfolgte 1996.[1]
Pathophysiologie
Die Pathogenese des RES ist bisher nicht geklärt. Die lokal begrenzte Freisetzung vasodilatatorisch wirkender Peptide wird diskutiert.[1]
Symptome
Die betroffenen Ohren sind anfallsartig gerötet, brennen und schmerzen. Die Symptome halten einige Minuten bis mehrere Stunden an und können sich einseitig oder beidseitig auf die Haut um das Ohr ausdehnen. Die Symptomatik kann auch spontan als Reaktion auf Berührung oder Wärme ausgelöst werden.
Das primäre RES ist mit chronischer Migräne assoziiert und wurde bei männlichen, pädiatrischen und adoleszenten Patienten beschrieben. In diesen Fällen tritt es i.d.R. beidseitig während einer Migräneattacke auf, die mit Photophobie, Phonophobie, Erbrechen und pochenden Kopfschmerzen verbunden ist.
Das sekundäre RES ist bei Erwachsenen mit Erkrankungen der oberen Halswirbelsäule (Nervi cervicales), Trigeminusneuralgie, Thalamussyndrom oder Dysfunktionen des Kiefergelenks verbunden. Die RES-Attacken sind bei diesen Patienten häufig einseitig, werden durch Temperaturschwankungen ausgelöst und sind nicht immer mit einer Migräne assoziiert.[2]
Therapie
Es gibt bisher (2024) keine kausale Therapie. Die symptomatische Behandlung ist polypragmatisch. Prophylaktisch werden die gleichen Arzneimittel wie bei Migräne eingesetzt.[2]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Lance JW. The red ear syndrome. Neurology. 1996
- ↑ 2,0 2,1 Callan et al. Red ear syndrome: a case series and review of the literature. J Med Case Rep. 2024
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