Robert Edwards
Vollständiger Name: Sir Robert Geoffrey Edwards
Definition
Robert Edwards war ein britischer Biologe, Genetiker und Nobelpreisträger[1], der am 27.09.1925 in Batley (England), geboren wurde und am 10.04.2013 in der Nähe von Cambridge (England) starb. Er gilt als der IVF-Pionier. Zusammen mit dem Geburtshelfer und Gynäkologen Patrick Steptoe und der Krankenschwester und Embryologin Jean Purdy gelang ihnen 1978 die Geburt des ersten IVF-Babys Louise Joy Brown.
Leben
Robert Edwards studierte von 1948 bis 1951 Landwirtschaft und Zoologie an der University of Bangor, Wales, und von 1951 bis 1957 das Fach Genetik an der University of Edinburgh, wo er 1955 unter der Betreuung von R.A. Beatty und C. H. Waddington promovierte. 1965 absolvierte er einen wissenschaftlichen Gastaufenthalt an Johns Hopkins University und 1966 an der University of North Carolina. Nach seiner Rückkehr lehrte Edwards Physiologie an der University of Cambridge. Bereits in den 1960er Jahren forschte er an der in-vitro-Kultivierung von Tierembryonen. In den frühen 1970ern erfolgten die ersten Embryotransfers bei infertilen Patientinnen, die aber nicht zur Schwangerschaft führten. Die erste Schwangerschaft erreichten Edwards, Steptoe und Purdy 1976. Diese stellte sich jedoch als Eileiterschwangerschaft heraus. Im Jahr 1977 konnte bei der Patientin Lesley Brown eine Schwangerschaft etabliert werden. Die Tochter Louise Joy Brown wurde am 25. Juli 1978 um 23:47 per Kaiserschnitt geboren und gilt damit als erstes IVF-Baby. Edwards, Purdy und Steptoe gründeten 1980 die Bourn Hall Clinic, um ihre reproduktionsmedizinische Forschungsarbeit weiter voranzutreiben.
Ehrungen
Robert Edwards erlangte zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter mehre Ehrendoktorwürden, den Albert Lasker Clinical Medical Research Award (2001) und den Nobelpreis für Medizin (2010). Weder Purdy noch Steptoe konnte dabei für den Nobelpreis nominiert werden, da dieser nicht posthum verliehen wird. 2011 wurde er für seine Verdienste um die Forschung zur menschlichen Fortpflanzung zum Ritter geschlagen. Robert Edwards war Mitbegründer der ESHRE und Gründer der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Human Reproduction.
Trivia
Im Jahr 2024 streamte das US-amerikanische Medienunternehmen Netflix den Film "Joy", eine Filmbiographie, welche die Erfolgsgeschichte des Forschertrios Robert Edwards, Jean Purdy und Patrick Steptoe erzählt.[2]
Literatur
- Edwards et al., CLEAVAGE OF ONE- AND TWO-CELLED RABBIT EGGS IN VITRO AFTER REMOVAL OF THE ZONA PELLUCIDA, Journal of reproduction and fertility, 7, 413–415
- Steptoe, P. C., & Edwards, R. G. (1976). Reimplantation of a human embryo with subsequent tubal pregnancy, Lancet (London, England), 1(7965), 880–882
- Steptoe, P. C., & Edwards, R. G. (1978). Birth after the reimplantation of a human embryo, Lancet (London, England), 2(8085), 366
Quellen
- ↑ nobelprize.org – Robert G. Edwards, Facts, abgerufen am 14.01.2025
- ↑ Harper's Bazaar (2024): "Netflix-Tipp: Der Film „Joy“ erzählt die bewegende Geschichte des ersten IVF-Babys", abgerufen am 14.01.2025