Patrick Steptoe

Patrick Steptoe schloss 1939 sein Medizinstudium an der University of London’s St. George Hospital Medical School ab und diente als Chirurg in der Royal Navy bis 1941, als er von den Italienern in Gefangenschaft genommen wurde. Nach seiner Freilassung setzte er seine medizinische Ausbildung im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe in Großbritannien und Irland fort, bevor er eine Stelle als Oberarzt im Oldham & District General Hospital antrat, die er bis 1978 innehielt. Während dieser Zeit erlernte und perfektionierte er laparoskopische Techniken und veröffentlichte 1967 Laparoscopy in Gynaecology, ein Buch das Robert Edwards' Aufmerksamkeit erregte.1968 begann die Zusammenarbeit mit Robert Edwards, der bereits in den 1960er Jahren an der in-vitro-Kultivierung von Tierembryonen geforscht hatte. In den frühen 1970ern erfolgten die ersten Embryotransfers bei infertilen Patientinnen, die aber nicht zur Schwangerschaft führten. Die erste Schwangerschaft erreichten Edwards, Steptoe und Purdy 1976. Diese stellte sich jedoch als Eileiterschwangerschaft heraus. Im Jahr 1977 konnte bei der Patientin Lesley Brown eine Schwangerschaft etabliert werden. Die Tochter Louise Joy Brown wurde am 25. Juli 1978 um 23:47 per Kaiserschnitt geboren und gilt damit als erstes IVF-Baby. Edwards, Purdy und Steptoe gründeten 1980 die Bourn Hall Clinic, um ihre reproduktionsmedizinische Forschungsarbeit weiter voranzutreiben. Streptoe stand dieser bis zu seinem Tod 1988 als ärztlicher Direktor vor.

Im Jahre 2010 wurde Robert Edwards für seine Verdienste auf dem Gebiet der In-vitro-Fertilisation mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin^[1] geehrt. Weder Purdy noch Steptoe konnte dabei für den Nobelpreis nominiert werden, da dieser nicht posthum verliehen wird.

Patrick Steptoe erlangte zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. 1887 wurde er zum Fellow of the Royal Society, im Rahmen der 1988 New Year Honours wurde er für seine Verdienste um die Forschung zur menschlichen Fortpflanzung zum Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (CBE) ernannt. Zudem erinnern Blue plaquesan mehrern Orten Großbritanniens an sein Wirken.^[2]

Im Jahr 2024 streamte das US-amerikanische Medienunternehmen Netflix den Film "Joy", eine Filmbiographie, welche die Erfolgsgeschichte des Forschertrios Robert Edwards, Jean Purdy und Patrick Steptoe erzählt.^[3]

• Steptoe, P. C., & Edwards, R. G. (1976). Reimplantation of a human embryo with subsequent tubal pregnancy, Lancet (London, England), 1(7965), 880–882
• Steptoe, P. C., & Edwards, R. G. (1978). Birth after the reimplantation of a human embryo, Lancet (London, England), 2(8085), 366