Jean Purdy
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Vollständiger Name: Jean Marian Purdy
Definition
Jean Purdy war eine britische Krankenpflegerin und Embryologin, die am 25.04.1945 in Cambridge geboren wurde und am 16.03.1985 im Addenbrooke's Hospital den Folgen eines malignen Melanoms erlag. Trotz jahrelanger Misswürdigung ihrer Leistungen und ihrers außerordentlichen Beitrags zur Entwicklung und dem Fortschritt auf dem Gebiet der In-vitro-Fertilisation, gilt sie mittlerweile als eine IVF-Pionierin. Zusammen mit dem Geburtshelfer und Gynäkologen Patrick Steptoe und dem Biologen und Genetiker Robert Edwards gelang ihnen 1978 die Geburt des ersten IVF-Babys Louise Joy Brown.
Leben
Jean Purdy absolvierte ihre Ausbildung zur Krankenpflegerin am Addenbrooke's Hospital in Cambridge und wirkte danach als wissenschaftliche Hilfskraft an mehrern Institutionen im Süden Englands. 1968 trat sie am Institut für Physiologie an der University of Cambridge eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft von Robert Edwards an, der bereits in den 1960er Jahren an der in-vitro-Kultivierung von Tierembryonen geforscht hatte. Im selben Jahr begann die Zusammenarbeit mit Patrick Steptoe. In den frühen 1970ern erfolgten die ersten Embryotransfers bei infertilen Patientinnen, die aber nicht zur Schwangerschaft führten. Die erste Schwangerschaft erreichten Edwards, Steptoe und Purdy 1976. Diese stellte sich jedoch als Eileiterschwangerschaft heraus. Im Jahr 1977 konnte bei der Patientin Lesley Brown eine Schwangerschaft etabliert werden. Die Tochter Louise Joy Brown wurde am 25. Juli 1978 um 23:47 per Kaiserschnitt geboren und gilt damit als erstes IVF-Baby. Edwards, Purdy und Steptoe gründeten 1980 die Bourn Hall Clinic, um ihre reproduktionsmedizinische Forschungsarbeit weiter voranzutreiben.
Im Jahre 2010 wurde Robert Edwards für seine Verdienste auf dem Gebiet der In-vitro-Fertilisation mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin[1] geehrt. Weder Purdy noch Steptoe konnte dabei für den Nobelpreis nominiert werden, da dieser nicht posthum verliehen wird.
Ehrungen
Zu ihren Ehren wude 2015 am Dr Kershaw’s Hospice in Oldham eine Blue plaque mit dem Namen aller drei IVF-Pioniere angebracht.[2] Bis dahin waren jahrelange und trotz Empörung und Aufforderung 1980 seitens Robert Edwards[3], den Namen Purdys zu ergänzen, nur Edward und Steptoe auf der Ehrentafel erwähnt geblieben.
Das University College London (UCL) vergibt den "The Jean Purdy Award" an herausragende Master of Research Reproductive Science and Women’s Health - Absolventen.[4]
Die Association of Reproductive and Clinical Scientists (ARCS) vergibt jährlich den Jean Purdy Prize für die beste mündliche Abstract-Präsentation bei der Fertility Conference.[5]
Trivia
Im Jahr 2024 streamte das US-amerikanische Medienunternehmen Netflix den Film "Joy", eine Filmbiographie, welche die Erfolgsgeschichte des Forschertrios Robert Edwards, Jean Purdy und Patrick Steptoe erzählt.[6]
Literatur
- Gosden R. Jean Marian Purdy remembered - the hidden life of an IVF pioneer. Hum Fertil (Camb). 2018 Jun;21(2):86-89. doi: 10.1080/14647273.2017.1351042. Epub 2017 Sep 7. PMID: 28881151.
- Brinsden PR. The Story of Patrick Steptoe, Robert Edwards, Jean Purdy, and Bourn Hall Clinic. In: Kovacs G, Brinsden P, DeCherney A, eds. In-Vitro Fertilization: The Pioneers’ History. Cambridge University Press; 2018:28-36.
Quellen
- ↑ nobelprize.org – Robert G. Edwards, Facts, abgerufen am 14.01.2025
- ↑ Manchester Evening News (2015): Scientists who pioneered the first test-tube baby honoured with a blue plaque, abgerufen am 14.01.2025
- ↑ Nurses.co.uk: Reproductive biologist Robert Edwards, gynaecologist Patrick Steptoe and embryologist Jean Purdy developed IVF treatment at a lab in Oldham., abgerufen am 15.10.2025
- ↑ University College London. EGA Institute for Women's Health: The Jean Purdy Award, abgerufen am 14.01.2025
- ↑ ARCS: Jean Purdy Prize Winner, abgerufen am 14.01.2025
- ↑ Harper's Bazaar (2024): "Netflix-Tipp: Der Film „Joy“ erzählt die bewegende Geschichte des ersten IVF-Babys", abgerufen am 14.01.2025