Reserpin-Provokationstest
Definition
Der Reserpin-Test ist ein Provokationstest, der bei Verdacht auf einen neuroendokrinen Tumor (NET) angewendet wird.
Hintergrund
Neuroendokrine Tumoren produzieren und sezernieren große Mengen an Serotonin. Die Gabe von Reserpin steigert die Freisetzung von Serotonin und führt so zu einer Verstärkung der typischen Symptomatik (z.B. Flush und Diarrhoe). Zudem steigt die 5-HIES-Konzentration im Urin sehr stark an. Es handelt sich dabei um ein Abbauprodukt des Serotonins.
Durchführung
Der nüchterne Patient leert am Morgen seine Blase. Dann werden 6 mg Reserpin i.m. oder i.v. appliziert. Anschließend muss der Patient für 24 Stunden seinen Urin sammeln.
Hinweis
Vor dem Test dürfen folgende Medikamente zwei Tage nicht eingenommen werden:
Folgende Lebensmittel müssen ebenfalls vermieden werden:
- Bananen
- Ananas
- Tomaten
- Walnüsse
- Stachelbeeren
- Zwetschgen
- Renekloden
- Melonen
- Avocados
- Auberginen
- Johannisbeeren
Labormedizin
Material
Als Material für den Test wird 24-Stunden-Sammelurin verwendet.
Referenzbereiche
- Normwert: < 10 mg
- Verdachtsbereich: 10 bis 25 mg
- neuroendokriner Tumor: > 25 mg
Interpretation
Der mangelnde Anstieg an 5-HIES im Urin schließt einen neuroendokrinen Tumor nicht aus. Eine erhöhte Ausscheidung kann auch bei anderen Tumoren (z.B. Mamma-, Pankreas- oder Bronchialkarzinom) beobachtet werden.
Quellen
- Synlab.at - Reserpin-Provokationstest abgerufen am 15.12.2022
um diese Funktion zu nutzen.