Racemase
Definition
Racemasen sind Enzyme aus der Gruppe der Isomerasen. Sie katalysieren die Umwandlung von chiralen Molekülen (Enantiomeren). Substrat und Produkt der Reaktion unterscheiden sich daher nur hinsichtlich eines chiralen Kohlenstoffatoms.
Hintergrund
Enantiomere verhalten sich spiegelbildlich zueinander, man kann die Konfiguration des einen Enantiomers nicht durch eine einfache Drehung in die des anderen überführen. Liegt ein Gemisch von zwei Enantiomeren mit einer äquimolaren Konzentration vor, spricht man von einem Racemat.
Racemasen wie die Methylmalonyl-CoA-Racemase oder die D/L-Aminosäureracemase katalysieren die Reaktion des einen Enantiomers zum anderen.
Pharmakologie
Cycloserin ist ein antibiotischer Wirkstoff, der die bakterielle Alanin-Racemase hemmt. Diese ist dafür verantwortlich, die Aminosäure L-Alanin zu D-Alanin, einen Bestandteil der bakteriellen Zellwand, umzuwandeln. Cycloserin wird im Rahmen der Tuberkulosebehandlung eingesetzt, wenn die Erreger gegen andere Antibiotika resistent sind.
Literatur
- Löffler/Petrides: Biochemie und Pathobiochemie, 9. Auflage, Springer Verlag
um diese Funktion zu nutzen.