Retinoblastom-Protein
Synonyme: pRB, RB-Protein, "Ruhebringer"-Protein
Englisch: retinoblastoma protein
Definition
Das Retinoblastom-Protein, kurz pRB, ist ein Tumorsuppressor, der eine entscheidende Rolle in der Regulation des Zellzyklus spielt. Es kontrolliert den Übergang von der G1-Phase zur S-Phase des Zellzyklus.
Hintergrund
Der Name des Retinoblastom-Proteins geht auf seine Rolle bei der Entstehung des Retinoblastoms zurück. In diesem Zusammenhang wurde es als erstes Tumorsuppressorprotein entdeckt. Sein Vorkommen ist jedoch keinesfalls auf Zellen der Retina beschränkt.
Funktion
Das Retinoblastom-Protein entfaltet seine Wirkung durch Bindung (und somit Inaktivierung) des Transkriptionsfaktors E2F. E2F würde normalerweise die S-Phase des Zellzyklus durch Expression entsprechender Gene einleiten. Das Retinoblastom-Protein ist dephosphoryliert aktiv und inaktiviert in dieser Form E2F so lange, bis es phosphoryliert wird. Dies geschieht durch den CDK2/Cyclin E-Komplex oder den CDK4/Cyclin D- sowie CDK6/Cyclin D-Komplex, die ein Fortschreiten des Zellzykluses bewirken. Das Retinoblastom-Protein kontrolliert also den Übergang von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus.
Mutation
Da das Retinoblastom-Protein in der Regulation des Zellzyklus eine entscheidende Rolle spielt, steigt das Risiko der Tumorentstehung bei dessen Ausfall stark an. Laut der Knudsonhypothese kommt es jedoch erst bei Mutation beider Allele zu einem Funktionsverlust. Dieser ist daher bei der familiären Form des Retinoblastoms weitaus wahrscheinlicher, da ein mutiertes Allel vererbt wird und eine spontane Mutation des 2. Allels somit nicht mehr ausgeglichen werden kann.
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