Podozytopathie
Definition
Die Podozytopathie bildet keine eigenständige Entität, sondern beschreibt verschiedene Nephropathien, welche mit einer Funktionseinschränkung der Podozyten einhergehen.
Hintergrund
Podozyten sind spezialisierte Zellen, welche die Glomeruli der Nieren auskleiden und mit ihren Fußfortsätzen eine wichtige Rolle bei der Filtration von Blut spielen. Werden die Podozyten geschädigt, kommt es durch die Porenvergrößerung und Verlust der negativen Ladungseigenschaft zu einer Insuffizienz der Blut-Harn-Schranke und konsekutiv zur Hämaturie und Proteinurie.
Ätiologie
Es wird zwischen primären und sekundären Ursachen unterschieden:
- Primäre Podozytopathien haben einen genetischen Hintergrund. Durch Mutationen von Strukturproteinen, welche an der Regulation des Aktin-Zytoskeletts beteiligt sind, wird die Funktion der Podozyten gestört.
- Sekundäre Podozytopathien: die Schädigung der Podozyten erfolgt auf Grund einer Entzündungsreaktion im Rahmen einer Glomerulonephritis wie Minimal-Change-Glomerulonephritis (MCGN), fokal-segmentale Glomerulosklerose (FSGS) und membranöse Glomerulonephritis (MGN). Auch bei Diabetes mellitus werden Podozyten durch verschiedene Pathomechanismen geschädigt.
Diagnostik
Laborchemisch wegweisend ist die Proteinurie und Hämaturie. Histologisch kann die Podozytenschädigung nachgewiesen werden.
Therapie
Die Behandlung besteht in der Therapie der Grunderkrankung.
Quellen
https://www.nierenfunktionseinheit.de/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27165817/