Pneumothorax (Katze)
Definition
Unter Pneumothorax versteht man bei der Katze eine Ansammlung vom Luft im Pleuraspalt. Er kann ein- oder beidseitig auftreten und ist in den meisten Fällen traumatisch bedingt.
Ätiopathogenese
Im Allgemeinen ist ein Pneumothorax bei der Katze traumatischer Genese. Manchmal kommt es aber auch zum Auftreten eines spontanen Pneumothorax.
Überwiegend entsteht ein Pneumothorax als Folge von perforierenden oder stumpfen Verletzungen der Brustwand. Andere mögliche Ursachen sind Schädigungen des Lungenparenchyms mit Einriss der Pleura visceralis, eine Perforation des Ösophagus oder die Ausbreitung von Luft aus dem Mediastinum (z.B. Pneumomediastinum nach Trachealruptur). Ein Pneumothorax kann unter Umständen aber auch iatrogen (z.B. als Folge einer Thorakozentese) entstehen.
Ein spontaner Pneumothorax ist bei der Katze überwiegend auf Erkrankungen der Atemwege (z.B. chronische Atemwegserkrankungen, Lungenabszesse, Neoplasien) zurückzuführen.
Klinik
Mögliche Symptome der Atembeeinträchtigung sind unter anderem:
Bei traumatischer Genese sind gegebenenfalls äußere Verletzungen sichtbar. Die Lungenauskultation ergibt häufig ein- bzw. beidseitig abgeschwächte oder fehlende Atemgeräusche. Bei der Perkussion kann mitunter eine Hyperresonanz festgestellt werden.
Diagnostik
Die Diagnosefindung basiert auf einer gründlichen klinischen Untersuchung, bildgebende Diagnostik (Röntgen) und Thorakozentese.
Folgende radiologische Anzeichen deuten auf das Vorliegen eines Pneumothorax hin:
- von der Brustwand abgedrängte Lunge
- vom Sternum abgehobene Herzsilhouette
Zusätzlich muss auf weitere Folgen eines möglichen Traumas (z.B. Rippenfrakturen) oder bei spontanem Pneumothorax auf Hinweise der zugrunde liegenden Pathologie (z.B. verdickte Bronchialwände) geachtet werden. Bei Patienten mit hochgradiger Atemnot ist vor der Durchführung der bildgebenden Diagnostik eine Stabilisierung (Sauerstoffanreicherung, Thorakozentese) unbedingt notwendig.
Therapie
Je nach Ausmaß der Verletzung der Brustwand ist bei traumatischem Pneumothorax eine ein- oder mehrmalige Thorakozentese und Käfigruhe als Therapiemaßnahme ausreichend. Bei größeren Traumata muss eine chirurgische Wiederherstellung der Brustwand durchgeführt werden.
Ein spontaner Pneumothorax kann bei der Katze in vielen Fällen mittels Thorakozentese, Käfigruhe und Behandlung der Grunderkrankung therapiert werden. Falls eine Thorakozentese häufiger als zwei Mal innerhalb von 24 Stunden durchgeführt werden muss, sollte ein Thoraxdrain gesetzt werden.
Quellen
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
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