Eine Pisiformefraktur ist ein Knochenbruch des Os pisiforme der Handwurzel.
Frakturen des Os pisiforme kommen relativ selten vor. Sie machen etwa 1-2 % aller karpalen Frakturen aus. Am häufigsten kommt es dabei zu einer Querfraktur.
Man unterscheidet zwischen folgenden Frakturen des Os pisiforme:
Der zugrundeliegende Unfallmechanismus bei Frakturen des Os pisiforme ist meist ein direktes Anpralltrauma am Hypothenar (z.B. durch Hämmern) oder ein Ermüdungsbruch (z.B. bei Volleyballspielern).
Pisiformefrakturen können sowohl als isolierte Frakturen oder in Kombination mit anderen Handwurzelfrakturen vorkommen. Eine Dislokation tritt dabei eher selten auf. Da das Os pisiforme in enger anatomischer Nachbarschaft zum Nervus ulnaris steht, ist eine begleitende Nervenverletzung möglich. Darüber hinaus kann es zu Ausrissfrakturen des Ligamentum pisohamatum, Ligamentum pisometacarpale und Ligamentum pisotriquetrum kommen.
Eine Fraktur des Os pisiforme präsentiert sich mit lokalen Schmerzen und Schwellung.
Die Insertionstendopathie der Sehne des Musculus flexor carpi ulnaris (FCU) stellt eine mögliche Traumafolge der fehlverheilten Pisiformefraktur dar.
Die meisten Pisiformefrakturen können konservativ durch Ruhigstellung (für 4-6 Wochen) behandelt werden. Teilweise ist eine operative Versorgung mittels Osteosynthese notwendig. Bei einer kompletten Trümmerfraktur kommt die Pisiformektomie (Entfernung des Os pisiforme) zur Anwendung.
Tags: Fraktur, Hand, Handwurzel, Handwurzelknochen, Nervus ulnaris, Os pisiforme
Fachgebiete: Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 16. Dezember 2020 um 16:52 Uhr bearbeitet.
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