Epiduralraum
von lateinisch: epi - auf, über; dura - hart
Synonym: Periduralraum, Spatium peridurale, Spatium epidurale, Cavum peridurale, Cavum epidurale
Englisch: epidural space
Definition
Der Epiduralraum, klinisch auch Periduralraum genannt, ist ein anatomischer Spaltraum, der im Bereich der Rückenmarkshäute bzw. des Spinalkanals vorkommt. Er liegt zwischen dem Durasack und der von Periost ausgekleideten Wand des Wirbelkanals.
Anatomie
Die Dura mater spinalis umhüllt das Rückenmark als lang gezogener Duralsack im gesamten Bereich der Wirbelsäule. Im Gegensatz zur Dura mater cranialis ist sie nicht mit dem Periost der Wirbelkörper verbunden, sodass der Durasack vom Epiduralraum umgeben ist. Dieser ist mit lockerem Bindegewebe und Fettgewebe ausgefüllt und enthält den Plexus venosus vertebralis internus. Der Epiduralraum endet etwa in Höhe des 2. Sakralwirbelkörpers (SWK 2), bei Neugeborenen etwas tiefer (SWK 4), wo der Durasack in die Pars duralis des Filum terminale übergeht.
Nomenklatur
In einigen Lehrbüchern wird das Periost der Wirbelkörper als äußere Schicht der Dura mater (Endorhachis) bezeichnet, während der Durasack von der inneren Schicht ("Stratum mengeale") gebildet wird. Nach dieser Sichtweise befindet sich der Epiduralraum zwischen der inneren und der äußeren Schicht der Dura, wäre dann aber eher ein "Intraduralraum".
Klinik
Im Bereich des Gehirns ist der Epiduralraum physiologischerweise nicht vorhanden, da das Stratum fibrosum der Dura gleichzeitig das Periost des Schädelinnenraums bildet. Es kann jedoch z.B. nach einem Schädel-Hirn-Trauma zu einer sogenannten Epiduralblutung kommen. Sie ist zwischen Dura mater und Knochen lokalisiert. Häufig ist dabei die Arteria meningea media die Blutungsquelle, da sie direkt an der Innenwand der Schädelkalotte läuft. Eine Epiduralblutung im Bereich der Wirbelsäule kommt nur selten vor.
Durch Punktion des Epiduralraums und Applikation eines Lokalanästhetikums kann eine Anästhesie der austretenden Nerven erreicht werden (Epiduralanästhesie). Bei einer Spinalanästhesie wird das Lokalanästhetikum hingegegen in den Subarachnoidalraum appliziert.
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