Partielle Gastrektomie (Fleischfresser)
Synonym: Partielle Magenresektion
Definition
Die partielle Gastrektomie beim Fleischfresser ist eine Form der Gastrektomie (Magenresektion), bei der ein Abschnitt des Magens (häufig im Bereich der großen Kurvatur) reseziert wird.
Indikationen
Partielle Gastrektomien kommen v.a. bei umfangreichen Nekrosen, Ulzerationen und/oder Neoplasien im Bereich der großen Kurvatur (Curvatura ventriculi major) oder des mittleren Abschnitts des Magens zum Einsatz. Nekrosen im Bereich der großen Kurvatur entstehen häufig sekundär nach einer Magendrehung (Torsio ventriculi).
Alternativ zur partiellen Gastrektomie kann auch eine Invagination durchgeführt werden. Bei einer Invagination ist zwar keine chirurgische Eröffnung des Magens nötig, jedoch kommt es bei dieser Technik zu einer Zunahme des intraluminalen Gewebes und häufig auch zu übermäßig starken postoperativen Blutungen.
Durchführung
Resektion der großen Kurvatur
Nach medianer Laparotomie wird der Magen exploriert und seine große Kurvatur (Curvatura major ventriculi) identifiziert. Damit dieser Abschnitt entfernt werden kann, müssen zunächst die Äste der Arteria und Vena gastroepiploica sinistra und/oder die Arteriae und Venae gastricae breves im Bereich des zu resezierenden Abschnitts ligiert werden. Anschließend sollte das gesamte veränderte Gewebe entfernt werden, sodass nur mehr ein Rand mit vitalem Gewebe für den Verschluss übrig bleibt.
Nachdem sämtliche kleinen Blutungen gestillt wurden, wird der Magen mit einer zweischichtigen und einstülpenden Naht und mit resorbierbarem Nahtmaterial der Stärke 2-0 oder 3-0 (z.B. PDS oder Polyglyconat) verschlossen. In die erste Schicht werden Submukosa, Muskularis und Serosa mittels Cushing- oder einfach fortlaufender Naht erfasst. Die zweite Schicht (Serosa und Muskularis) kann durch eine weitere Cushing- oder Lembert-Naht eingestülpt werden. Alternativ kann auch ein thorakoabdominales Klammergerät zum Einsatz kommen.
Resektion von Neoplasien und/oder Ulzera
Bei der Resektion von Neoplasien oder Ulzera im Bereich der großen oder kleinen Magenkurvatur wird ähnlich wie bei der Resektion von nekrotischem Gewebe vorgegangen. Die meisten Tumore des Corpus ventriculi (mit Ausnahme von Leiomyomen und Leiomyosarkomen) sind bereits zum Zeitpunkt der Diagnose metastasiert. Befindet sich eine Neoplasie im ventralen oder dorsalen Magenbereich, entfernt man sie mittels elliptischer Inzision, die bis in das gesunde Gewebe hineinreicht. Die Magenwand wird dann wie bei einer einfachen Gastrotomie verschlossen.
Aufgrund der Größe und Lokalisation mancher Neoplasien ist manchmal auch eine Resektion der dorsalen sowie ventralen Magenwand erforderlich. Hierfür werden die Arteriae und Venae gastricae an der kleinen Kurvatur sowie die Arteria und Vena gastroepiploica sinistra an der großen Kurvatur ligiert. Anschließend können die Ansatzstellen des großen Netzes (Omentum majus) abgelöst werden. Nachdem die veränderten Abschnitte reseziert wurden, wird eine zweischichtige End-zu-End-Anastomose des Magens durchgeführt. Sind die luminalen Durchmesser der beiden Stümpfe unterschiedlich groß, wird der größere Stumpf durch eine zweischichtige Naht partiell verschlossen und dann die Anastomose vorgenommen.
Die Mukosa sowie Submukosa der dorsalen Oberfläche können mit resorbierbarem Nahtmaterial der Stärke 2-0 oder 3-0 (z.B. PDS oder Polyglyconat) mit einer fortlaufenden Naht verschlossen werden. Anschließend folgt die ventrale Seite auf dieselbe Weise. Die Serosa und Muskularis werden dann einstülpend vernäht (z.B. mittels Cushing- oder Lembert-Naht).
Komplikationen
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
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