Parametrium
von altgriechisch: παρά ("pára-") - bei, neben; μέτρα ("mētra") - Gebärmutter
Plural: Parametrien
Englisch: parametrium
Definition
Mit dem Begriff Parametrium bezeichnet man die Bindegewebsstrukturen des Beckenraums, die von der ventralen, dorsalen und lateralen Wand des Gebärmutterhalses zur Harnblase, zum Os sacrum und zur inneren Seitenwand des Beckens ziehen.
Anatomie
Anatomisch kann man die Parametrien in ein seitliches, vorderes und hinteres Parametrium unterteilen.
Seitliches Parametrium
Das seitliche (laterale) Parametrium erstreckt sich von der Seitenfläche der Zervix bis zur seitlichen Beckenwand. Zu ihm zählen die Bindegewebsstrukturen, die kaudal der Arteria uterina beginnen und weiter unten ohne klare Grenzen in das Parakolpium übergehen. Die stärksten Faserzüge des seitlichen Parametriums bezeichnet man als Ligamentum cardinale.
Hinteres Parametrium
Das hintere (posteriore) Parametrium (Paraproctium), spannt sich zwischen der Hinterwand der Zervix und dem Rektum bzw. dem Os sacrum aus. In ihm verläuft das Ligamentum sacrouterinum.
Vorderes Parametrium
Durch das vordere (anteriore) Parametrium ziehen das Ligamentum vesicouterinum und das Ligamentum teres uteri.
Topografie
Kranial wird das Parametrium von einer zeltdachartigen Verdickung des Peritoneum begrenzt, dem Ligamentum latum uteri. Kaudal stößt das Parametrium an die Beckenbodenmuskulatur.
Histologie
Eine Besonderheit der Bandstrukturen des Parametriums ist, dass einige von ihnen (z.B. Ligamentum teres uteri, Ligamentum cardinale) glattmuskuläre Anteile enthalten und somit über eine gewisse Kontraktilität verfügen.
Klinik
Der Bezug eines Zervixkarzinoms zu den Parametrien ist ein wichtiger prognostischer Faktor.
Podcast
Literatur
- Anderhuber et al., Waldeyer - Anatomie des Menschen: Lehrbuch und Atlas in einem Band (De Gruyter Studium) (19th totaly rev. ed.), De Gruyter, 2012
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Susan Wilkinson / Unsplash
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