P1NP
Synonym: Prokollagen Typ I N-terminales Propeptid, PINP
Englisch: procollagen type 1 N-terminal propeptide
Definition
P1NP, kurz für Prokollagen Typ 1 N-terminales Propeptid wird im Zuge der Prozessierung von Prokollagen I zu Kollagen I durch spezifische Proteasen vom N-Terminus abgespalten. Analog wird ein Peptid am C-Terminus abgespalten, das P1CP.
Hintergrund
Kollagen I macht 90 % der Proteine im Knochen aus. Es wird als Prokollagen I synthetisiert. Vor der Einlagerung in den Knochen werden von beiden Termini Propeptide abgespalten. Diese Propeptide zirkulieren im Blut und können als Marker für die Knochenbildung verwendet werden.
Indikation
- Früherkennung von Knochenmetastasen (insbesondere bei Prostata- und Mammakarzinom)
- Hyperparathyreoidismus
- Morbus Paget
- postmenopausale Osteoporose
- nach Bisphosphonat-Behandlung
Labormedizin
Material
Für die Untersuchung werden 500 µl Serum oder EDTA-Blut benötigt. Der Nachweis erfolgt per Lumineszensimmunoassay (CLIA).
Referenzbereich
Der Referenzbereich für intaktes P1NP ist alters- und geschlechtsabhängig:
- Männer (≥ 20 Jahre): 11,4 bis 78,6 µg/L
- Frauen (≥ 20 Jahre): 7,4 bis 57,1 (prämenopausal) bzw. 10,0 bis 83,7 (postmenopausal) µg/L
Interpretation
Erhöhte P1NP Spiegel zeigen eine vermehrte Knochenbildung an. Bei gleichzeitiger Erhöhung der Knochenabbaumarker (z.B. Beta-Crosslaps) ist dies ein Hinweis für einen erhöhten Knochenumbau und möglicher Hinweis auf Morbus Paget oder postmenopausale Osteoporose.
um diese Funktion zu nutzen.