Ornithonyssus sylviarum
Synonym: Nordische Vogelmilbe
Definition
Ornithonyssus sylviarum, auch nordische Vogelmilbe genannt, ist ein Ektoparasit beim Huhn, der die Ornithonyssose verursacht.
Taxonomie
- Reich: Eukaryota
- Unterreich: Animalia
- Stamm: Arthropoda
- Klasse: Arachnida
- Unterklasse: Acari
- Ordnung: Mesostigmata
- Familie: Macronyssidae
- Gattung: Ornithonyssus
- Art: Ornithonyssus sylviarum
- Gattung: Ornithonyssus
- Familie: Macronyssidae
- Ordnung: Mesostigmata
- Unterklasse: Acari
- Klasse: Arachnida
- Stamm: Arthropoda
- Unterreich: Animalia
Epidemiologie
Ornithonyssus sylviarum ist ein weltweit verbreiteter Parasit des Wirtschaftsgeflügels, v.a. des Huhns. Als Reservoirwirte gelten Wildvögel, wobei vorübergehend auch Säugetiere befallen werden können.
Die Milben bevorzugen ältere Tiere mit ausgereiften Konturfedern. Aufgrund dessen sind Jungvögel (< 2 Monate) sowie weibliche Vögel oftmals nur mit wenigen Milben befallen.
Morphologie
Die Weibchen sind 0,5 bis 0,8 x 0,35 bis 0,5 mm groß. Die Männchen sind etwas kleiner.
Die Parasiten besitzen deutliche Chelae (Scheren) an den Cheliceren und eine längsovale Analplatte mit dem Anus in der kranialen Hälfte. Aufgrund dieser Merkmale können sie eindeutig von Dermanyssus gallinae unterschieden werden. Das Rückenschild (Scutum) bedeckt bei den weiblichen Milben etwa zwei Drittel des dorsalen Integuments und ist am kaudalen Ende zapfenförmig ausgezogen. Die Sternalplatte ist charakteristisch mit zwei Borstenpaaren versehen und zeigt ein vergleichsweise spitzes kaudales Ende.
Die Eier sind ca. 300 µm lang. Sie werden in Klumpen an der Basis der Federn der Wirte abgelegt.
Entwicklung
Die Entwicklung schließt neben einem Ei- auch zwei Larven- sowie zwei Nymphenstadien ein. Der gesamte Entwicklungszyklus findet auf dem Wirt statt und ist innerhalb weniger (5 bis 7) Tage abgeschlossen.
Während die Larven und Teleonymphen keine Nahrung zu sich nehmen, saugen die restlichen Stadien tagsüber sowie nachts Blut. Ohne Nahrung können die Parasiten maximal 21 Tage lang überleben.
Pathogenese
Ein starker Befall führt zu Juckreiz, Verdickung und Verkrustung der Haut, Federveränderungen und -verlust, Schwäche, Anämie, Gewichtsverlust und Leistungseinbußen (sowohl Lege- als auch Mastleistung). Bei einem Massenbefall sind die Tiere unruhig und sichtlich gestresst.
Humanpathologie
Gelegentlich kann es bei engem Kontakt zu infizierten Hühnern auch zu einer Infestation beim Menschen kommen. Klinisch fallen dann v.a. dermatologische Symptome und Juckreiz auf, die in der Regel jedoch nicht therapiewürdig sind.
Literatur
- Eckert J, Friedhoff KT, Zahner H, Deplazes P. 2008. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1072-0
- Boch J, Supperer R (Begr.), Schnieder T (Hrsg.). 2005. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4135-9
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