Onyx®
Definition
Onyx® ist ein nicht-adhäsives Flüssigembolisat. Es wird von Medtronic Neurovascular (USA) vertrieben.
Zusammensetzung
Onyx besteht aus
- Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH): für die Okklusion verantwortlich
- Dimethylsulfoxid (DMSO): Lösungsmittel
- Tantalumpuder: für die röntgendichte Visualisierung
Je nach Verhältnis von EVOH und DMSO unterscheidet sich die Viskosität. Je niedriger die Konzentration von EVOH ist, umso weniger viskös ist die Lösung und desto länger dauert es, bis es zur Ausfällung kommt. Kommerziell verfügbare Viskositätsstufen sind z.B. Onyx 18, Onyx 34 und Onyx HD-500, die eine EVOH-Konzentration von 6, 8 und 20 % haben.
Indikationen
Onyx wird zur Behandlung von zerebralen AV-Malformationen und arteriovenösen Fisteln eingesetzt. Außerdem ist es indiziert für die Behandlung von Blutungen kleiner und mittlerer Gefäße und kann mit anderen Embolisationsmaterialien kombiniert werden. Weitere Indikationen sind:
- Tumorerkrankungen (z.B. Angiomyolipom oder aggressive Wirbelkörperhämangiome): primäre Behandlungsmethode zur präoperativen Devaskularisation
- Pfortaderembolisation, um eine Hypertrophie des Leberparenchyms zu erzielen
- Embolisation der Arteria gastroduodenalis vor einer selektiven internen Radioembolisation (SIRT), damit keine Radioembolisatpartikel in das Pankreas- und Duodenumstromgebiet verschleppt werden
- persistierende Endoleaks nach einer EVAR
Anwendung
Zur Vorbereitung der Embolisation muss der Onyxbehälter für wenigstens 20 Minuten geschüttelt und der Mikrokatheter zur Injektion ins Zielgefäß navigiert werden. Er wird zunächst mit physiologischer Kochsalzlösung gespült und das Totraumvolumen des Katheters mit DMSO aufgefüllt. Dies ist notwendig, weil Onyx bei Kontakt mit Blut zu präzipitieren beginnt und es zu einer Ausfällung innerhalb des Katheters kommen kann – mit der Folge einer irreversiblen Okklusion des Katheters und der Notwendigkeit, den Katheter zu wechseln. Nach Injektion von Onyx in das Gefäß und Kontakt mit Blut kommt es zu einer Präzipitation des Copolymers. Dabei beginnt die Aushärtung von außen nach innen.
Vor- und Nachteile
Ein Vorteil von Onyx ist die sichere Anwendung, sofern es langsam injiziert wird. Aufgrund der Zusetzung von Tantalpuder ist Onyx unter fluoroskopischer Kontrolle gut sichtbar. Da es nicht adhäsiv ist, kann der Applikationskatheter leicht entfernt werden. Nachteilig sind die Schmerzen bei der Injektion, die potentielle Endothelschädigung durch DMSO mit Gefäßspasmen bis hin zu Gefäßnekrosen, eine dunkle Hautverfärbung bei Einsatz an oberflächlichen Strukturen und der hohe Preis des Embolisats.
um diese Funktion zu nutzen.