Totraumvolumen
Synonym: Konduktionsraumvolumen
Englisch: dead space volume
Definition
Als Totraumvolumen bezeichnet man den Anteil des Atemzugvolumens, der innerhalb des Totraumes verbleibt (Totraumventilation) und nicht am alveolären Gasaustausch teilnimmt.
Einteilung
Anatomisches Totraumvolumen
Zum anatomischen Totraumvolumen gehört Luft, die in den Atemwegen von der Nase bzw. vom Mund bis zu den Endbronchiolen verbleibt und dadurch nicht mit Strukturen, welche am Gasaustausch beteiligt sind, in Berührung kommt. Das anatomische Totraumvolumen beträgt ca. 2 ml/kgKG, was beim Erwachsenen etwa 150 ml entspricht.
Physiologisches Totraumvolumen
Das physiologische Totraumvolumen, auch totales oder funktionelles Totraumvolumen genannt, entspricht dem anatomischen Totraumvolumen plus dem Luftvolumen, das Strukturen des Gasaustausches erreicht, die nicht funktionstüchtig sind (Alveolärer Totraum). Dazu zählen zum Beispiel Lungenbereiche,
- die nicht durchblutet (z.B. bei einer Lungenembolie) oder
- nicht ausreichend belüftet werden (Atelektasen, Pneumothorax) oder
- kein funktionelles Gewebe mehr enthalten (wie z.B. bei chronischen Lungenerkrankungen wie Lungenemphysem oder Lungenfibrose).
Bei Krankheiten wie dem Lungenemphysem kann das physiologische Totraumvolumen 1-2 Liter betragen.
Beim gesunden Menschen entspricht das physiologische dem anatomischen Totraumvolumen.
Zudem kann das physiologische Totraumvolumen gegenüber dem anatomischen künstlich verändert sein. Bei einer Intubation unter Verwendung einer Tubusverlängerung ist das Totraumvolumen z.B. vergrößert, bei einer Tracheotomie ist es verkleinert.
um diese Funktion zu nutzen.