Nucleus cochlearis anterior
Synonym: vorderer Schneckenkern
Englisch: ventral cochlear nucleus, VCN
Definition
Der Nucleus cochlearis anterior ist ein Kerngebiet in der Fossa rhomboidea. Er ist Teil der Nuclei cochleares und damit der Hörbahn.
Anatomie
Der Nucleus cochlearis anterior lässt sich in einen anteroventralen Teil (AVCN) und einen posteroventralen Teil (PVCN) untergliedern. Nachdem er in den Hirnstamm eingetreten ist, teilt sich der Nervus cochlearis in einen größeren Faserteil zum AVCN und einen kleineren Teil zum PVCN und zum Nucleus cochlearis posterior. In diesen Kerngebieten findet die Verschaltung auf das zweite Neuron statt. Dabei besteht bereits eine tonotope Gliederung.
Vom Nucleus cochlearis anterior ziehen primär Axone gekreuzt über das Corpus trapezoideum entlang des Lemniscus lateralis zum Colliculus inferior, oder direkt über das Brachium colliculi inferioris zum Corpus geniculatum mediale. Dabei finden teils Verschaltungen im Nucleus corporis trapezoidei, in den Nuclei lemnisci laterales und in den Nuclei olivares superiores statt, wobei letztere eine zentrale Rolle im Richtungshören spielen. Ein kleiner Teil der Axone zieht aber auch ungekreuzt nach oben.
Histologie
Im Nucleus cochlearis anterior lassen sich histologisch 2 Zelltypen differenzieren:
- Buschzellen ("bushy cells")
- Sternzellen ("stellate cells")
Sie unterscheiden sich bezüglich ihrer Signalverarbeitung und ihrer Projektionsmuster.
Literatur
- Trepel, M. (2017). Neuroanatomie: Struktur und Funktion - mit StudentConsult-Zugang (7. Aufl.). Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH.
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