Neuronale Hemmung
Definition
Unter neuronaler Hemmung versteht man die Aktivitätsminderung einer Nervenzelle durch eine andere Nervenzelle in neuronalen Netzen.
Einteilung
...an der Synapse
- Präsynaptische Hemmung: Bei der präsynaptischen Hemmung wird die Präsynapse eines Neurons durch ein anderes Neuron gehemmt, indem dort ein IPSP aufgebaut wird. Dadurch reduziert sich die Menge des Neurotransmitters, den die präsynaptische Nervenendigung ausschütten kann, was zu einer geringeren Erregung der postsynaptischen Membran des dritten Neurons führt.
- Postsynaptische Hemmung: Bei der postsynaptischen Hemmung wird die postsynaptische Membran von einem erregenden Axon und einem hemmenden Axon beeinflusst. Das IPSP wird in der postsynaptischen Membran erzeugt und damit ihre Erregbarkeit herabgesetzt.
...im Nervenzellverband
- Vorwärtshemmung: Bei dieser Art von Hemmung wird ein Interneuron durch eine Axonkollaterale aktiviert und dieses Interneuron hemmt wiederum ein anderes Neuron. Ein Beispiel für diese Hemmung ist die Aktivierung der Flexorenmuskulatur des Arms, die dazu führt, dass die antagonistisch wirkenden Extensoren gehemmt werden.
- Rückwärtshemmung: Diese auch als "rekurrente Hemmung" bezeichnete Form der Hemmung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Interneuron durch eine Axonkollaterale aktiviert wird und das Interneuron dann das Neuron hemmt, von dem es zuvor aktiviert wurde. Prominentestes Beispiel sind die Renshaw-Zellen, die über Glycin das alpha-Motoneuron hemmen, von dem sie aktiviert wurden. Diese spezielle Form der Rückwärtshemmung heißt deshalb Renshaw-Hemmung.
- Laterale Hemmung: Bei der lateralen Hemmung oder Umfeldhemmung hemmen Interneurone die Nervenzellen, die ihnen benachbart sind. Dies führt zu einer Kontrasterhöhung. Man findet diese Hemmung vor allen in sensorischen Systemen (z.B. Retina).
- Deszendierende Hemmung: Kennzeichen dieser Form von Hemmung ist die Aktivierung von Interneuronen des Rückenmarks über deszendierende Bahnen u.a. aus den Raphe-Kernen und dem Locus coeruleus. Diese Interneurone hemmen dann die Verschaltung von Schmerzimpulsen (z.B. Substantia gelatinosa im Rückenmark) auf das zweite Neuron.
Fachgebiete:
Physiologie
Du musst angemeldet sein,
um diese Funktion zu nutzen.
um diese Funktion zu nutzen.