Synonym: Neu aufgetretener täglicher ahaltender Kopfschmerz, Chronischer Kopfschmerz mit akutem Beginn, chronischer de novo Kopfschmerz.
Englisch: New daily persistent headache, Chronic headache with acute onset, de novo chronic headache
Als neu aufgetretener persistierender täglicher Kopfschmerz, kurz NDPH, wird eine primäre Kopfschmerzerkrankung bezeichnet, bei der es zu anhaltenden, von Anfang an täglich auftretenden Kopfschmerzen ohne organische Ursache kommt.
Die Ursache ist aktuell (2019) noch ungeklärt. Am häufigsten wird von einer postinfektiösen Genese ausgegangen (z.B. EBV-Infektion).[1]
Meistens beginnt der Kopfschmerz akut bis subakut innerhalb von drei Tagen. Die Patienten können sich relativ genau an den Zeitpunkt des ersten Auftretens erinnern. Im weiteren Verlauf entwickelt sich der Schmerz zu einem kontinuierlichen Dauerschmerz und besteht dann per definitionem für mindestens 3 Monate. Die Charakteristik der Schmerzen kann an Spannungskopfschmerzen, zum Teil aber auch an eine Migräne erinnern. Das heißt, der Kopfschmerz wird oft als bilateral, eher drückend und von leichter bis mittelschwerer Intensität beschrieben. Phono-, Photophobie und Übelkeit können vorkommen. Man unterscheidet zwei Subtypen: Eine nach wenigen Monaten selbstlimitierende Form und eine therapierefraktäre Form. Meistens hatten die Patienten in der Vorgeschichte keine Kopfschmerzerkrankung.
Selbst wenn die Kriterien einer Migräne oder eines Spannungskopfschmerzes erfüllt sind, wird die Erkrankung als NDPH klassifiziert. Die Abgrenzung zum chronischen Spannungskopfschmerz ist umstritten. Sind jedoch die Kriterien einer Hemicrania continua erfüllt, ist dies die definitive Diagnose. Jegliche Ursachen für sekundäre Kopfschmerzen, insbesondere traumatische Kopfverletzungen, eine Sinusvenenthrombose, eine idiopathische intrakranielle Hypertension, ein Liquorunterdrucksyndrom oder ein medikamenteninduzierter Kopfschmerz sollten ausgeschlossen werden.
Die Diagnose kann nur bei typischer Symptomatik mit Erinnerung an den Beginn der täglich auftretenden Kopfschmerzen sowie nach Ausschluss der Differenzialdiagnosen gestellt werden.
Je nachdem, ob der Kopfschmerztyp eher migräneartig oder eher einem Spannungskopfschmerz ähnelt, wird eine prophylaktische Therapie mit Valproat (600-900 mg pro Tag) oder mit einem trizyklischem Antidepressivum (z.B. 150 mg Amitriptylin pro Tag) empfohlen.[2]
Tags: Kopfschmerz
Fachgebiete: Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 19. Juni 2019 um 17:19 Uhr bearbeitet.
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