Neurokognitive Störung

Die neurokognitiven Störungen ersetzen im DSM-5 die Kategorie Delir, Demenz, Amnestische und Andere Kognitive Störungen des DSM-IV. Nach dem DSM-5 wird empfohlen, den Begriff der Demenz dort weiter zu verwenden, wo Ärzte, Psychologen und Patienten diesen gewohnt sind. Der Begriff der neurokognitiven Störung wird im Umgang mit jüngeren Patienten empfohlen, die eine kognitive Beeinträchtigung beispielsweise durch eine HIV-Infektion oder ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) erlitten haben.

Die neurokognitiven Störungen werden zuerst nach ihrem Schweregrad eingeteilt. Danach werden Sie entsprechend ihrer Ätiologie unterschieden.

Schweregrade

Die Störungskategorie wird unterteilt in schwere NCD und leichte NCD. Gemeinsames Merkmal beider Syndrome ist der Nachweis einer Abnahme der kognitiven Leistung im Vergleich zum prämorbidem Niveau. Während bei der schweren NCD der Abbau als erheblich einzustufen ist, sind die kognitiven Einbußen bei der leichten NCD mäßig. Zudem sind Personen mit einer leichten NCD noch zu einer unabhängigen Lebensführung und Alltagsgestaltung fähig, was jedoch bei der schweren NCD beeinträchtigt ist.

Ätiologie

Im DSM-5 werden die NCD entsprechend folgender Subtypen eingeteilt:

• Alzheimer-Demenz
• Vaskuläre Demenz
• Lewy-Körper-Demenz
• Neurokognitive Störung aufgrund einer Parkinson-Erkrankung
• Frontotemporale Demenz (Pick-Krankheit)
• Neurokognitive Störung aufgrund eines Schädel-Hirn-Traumas
• Neurokognitive Störung aufgrund einer HIV-Infektion
• Substanz-/Medikamenteninduzierte neurokognitive Störung
• Neurokognitive Störung aufgrund einer Prionen-Erkrankung
• Neurokognitive Störung aufgrund eines anderen medizinischen Krankheitsfaktors
• Neurokognitive Störung aufgrund multipler Ätiologien
• Nicht näher bezeichnete neurokognitive Störung

Zudem gehört das Delir den NCD an.

• Falkai, P., & Wittchen, H.-U. (2015). Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen DSM-5. Hogrefe, Göttingen.