Musculus psoas minor (Veterinärmedizin)
Synonyme: M. psoas minor, kleiner Lendenmuskel
Definition
Der Musculus psoas minor ist ein stark sehniger Skelettmuskel im Lendenwirbelbereich der Haussäugetiere. Er wird funktionell zur Beckengürtelmuskulatur gezählt.
Anatomie
Der Musculus psoas minor ist stark sehnig durchsetzt, weshalb er ein statisch wichtiger Muskel zur Fixation des Beckens ist. Er liegt bauchhöhlenseitig und ist deshalb der oberflächlichste der inneren Lendenmuskeln. Er bedeckt teilweise den Musculus psoas major.
Verlauf
Der Musculus psoas minor entspringt ventral an den Körpern der 2 bis 3 letzten Brust- und 4 bis 5 ersten Lendenwirbel und inseriert mit einer kräftigen Sehne am Tuberculum musculi psoas minoris der Darmbeinsäule (Corpus ossis ilii) bzw. der Linea arcuata (beim Hund).
Innervation
Der Musculus psoas minor wird - wie die restlichen Beckengürtelmuskeln - über Zweige der Rami ventrales der ersten 4 bis 5 Lendennerven (Nervi lumbales) innerviert. Beim Pferd sorgen Zweige der letzten Interkostalnerven, der Rami ventrales der Lendennerven, des Plexus lumbalis, des Nervus femoralis sowie des Nervus genitofemoralis für die motorische Innervation.
Funktion
Der Musculus psoas minor bewirkt bei fixierter Wirbelsäule ein Steilerstellen des Beckens. Bei einem fixierten Becken erfolgt ein Feststellen sowie dorsal-konvexes Aufbiegen der Lendenwirbelsäule.
Literatur
- Nickel, Richard, Schummer, August, Seiferle, Eugen. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band I: Bewegungsapparat. Parey Verlag, 2003.
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