Mucosal Atomization Device
Definition
Ein Mucosal Atomization Device, kurz MAD, dient der intranasalen Applikation von Medikamenten. Es handelt sich um einen Nasenzerstäuber, der aus der wirkstoffhaltigen Lösung einen feinen Nebel produziert. Der Wirkstoff kann anschließend über die Nasenschleimhaut resorbiert werden.
Verwendung
In der Notfallmedizin werden MADs insbesondere zur Analgesie (mit Esketamin) oder zum Durchbrechen eines Krampfanfalls (mit Midazolam) verwendet, sofern kurzfristig kein intravenöser Zugang etabliert werden kann.[1][2][3][4]
Verfahren
Das MAD wird auf eine Standard- oder Luer-Lock-Spritze aufgesteckt und zerstäubt das Medikament beim Austritt durch die feinen Düsen. So entsteht ein Nebel, der sich auf die Nasenschleimhaut legt und eine Resorption ermöglicht. Der weiche Schaumstoffmantel dichtet dabei das Nasenloch ab und verhindert das Austreten von Flüssigkeit.
Dosierung
Die Resorptionsfähigkeit der Nasenschleimhaut ist begrenzt. Es sollte daher die höchste verfügbare Konzentration des zu applizierenden Notfallmedikaments für die intranasale Applikation verwendet werden. So wird beispielsweise zur Analgesie mit Esketamin anstatt 0,25 mg/kgKG (für intravenös) die doppelte Dosis von 0,5 mg/kgKG verwendet.[5] Bei Midazolam sollte die Ampulle mit einer Konzentration von 5 mg/ml verwendet werden.[6]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Quellen
- ↑ MAD 300 Nasalzerstäuber, DocCheckShop.de, abgerufen am 10.11.2024
- ↑ MAD Nasal Intranasal Mucosal Atomization Device, Teleflex.com, abgerufen am 10.11.2024
- ↑ Medikamentengabe: Standards und Alternativen, Rettungsdienst.de, abgerufen am 10.11.2024
- ↑ SOP intranasale Applikation von Medikamenten im Notfall, Eschbach, T und Grüneck, S, Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10.11.2024
- ↑ Esketamin: Besonderheiten und Alternative Applikationsformen, RescueLex - Fachwissen für Rettungsdienst und Klinik, abgerufen am 10.11.2024
- ↑ Midazolam: Besonderheiten, RescueLex - Fachwissen für Rettungsdienst und Klinik, abgerufen am 10.11.2024