Aspartat-Glutamat-Carrier
Synonym: Mitochondrialer calciumabhängiger Aspartat-Glutamat-Antiport-Carrier
Definition
Beim Aspartat-Glutamat-Carrier, kurz AGC, handelt es sich um einen Antiporter, der sich an der inneren Membran von Mitochondrien befindet. Er ermöglicht den Austausch von Aspartat gegen Glutamat und spielt als Transportprotein eine wichtige Rolle im Malat-Aspartat-Shuttle.
Genetik
Es sind zwei humane Aspartat-Glutamat-Carrier bekannt, AGC1 (Aralar) und AGC2 (Citrin), die auf unterschiedlichen Genen kodiert sind:
- AGC1 wird durch das gleichnamige Gen auf Chromosom 2 an Genlokus 2q31.1 kodiert und vorwiegend in Herz- und Skelettmuskeln sowie im Gehirn exprimiert.
- AGC2 wird durch das CITRIN-Gen auf Chromosom 7 an Genlokus 7q21.3 kodiert. Es ist ubiquitär vorhanden, wird jedoch vor allem in der Leber in großen Mengen exprimiert.
Biochemie
Die Aspartat-Glutamat-Carrier transportieren Aspartat in den Intermembranraum von Mitochondrien, während sie im Gegenzug Glutamat in die mitochondriale Matrix befördern. Es handelt sich um eine elektroneutrale, erleichterte Diffusion.
Glutamat und Aspartat durchlaufen anschließend Transaminierungen, die jeweils mittels der Aspartat-Aminotransferase katalysiert werden. Hierdurch wird der Malat-Aspartat-Shuttle aufrechterhalten.
Klinik
Mutationen des Gens AGC1 sind mit Developmental and Epileptic Encephalopathy 39 (DEE39) sowie Developmental and Epileptic Encephalopathy 1 assoziiert. Darüber hinaus stehen Polymorphismen dieses Gens vermutlich mit Autismus in Verbindung.
Mutationen des CITIRIN-Gens können eine Citrullinämie Typ II verursachen.