Minithorakotomie

Die genaue Technik einer Minithorakotomie richtet sich nach der vorliegenden Indikation. Das Vorgehen kann in folgende Schritte unterteilt werden:^[1]

• Lokalisation der Inzisionsposition
• Reinigung und Desinfektion des Anlageortes
• ggf. Lokalanästhesie
• Inzisionsschnitt (je nach Verwendung unterscheidet sich die Länge des Schnitts sowie die Schnittführung)
• stumpfe Präparation ggf. mit Nutzung einer Klemme

Notfallmedizin

In der Notfallmedizin erfolgt eine Minithorakotomie zur Behandlung eines Spannungspneumothorax oder Hämatothorax. Präklinisch gewinnt die Minithorakotomie immer mehr an Bedeutung, da die Behandlung eines akuten Spannungspneumothorax mittels Entlastungspunktion oftmals mit Komplikationen wie einem Abknicken, einer Verstopfung oder Dislokation sowie einer nicht ausreichenden Dekompression einhergehen kann.

Die Minithorakotomie wird im 4. bis 5. ICR der mittleren Axillarlinie in Bülau-Position (Triangle of Safety) mittels einer Inzision von ca. 3 bis 5 cm durchgeführt. Die Empfehlungen sind hier für den 4. ICR angegeben, da bei zu tiefer Anlage eine Verletzungsgefahr von Leber und Milz besteht.^[2] Die Minithorakotmie kann je nach Indikation durch die Anlage einer Thoraxdrainage ergänzt werden.

Thoraxchirurgie

Im Rahmen der minimalinvasiven Thoraxchirurgie kann durch eine Minithorakotomie eine Biopsie des Lungengewebes durchgeführt werden. Weitere Anwendungsgebiete sind:^[3]

• Operation an der Mitralklappe, Trikuspidalklappe und am Vorhofseptum über eine anterolaterale Minithorakotomie rechts (Inzision ca. 7 cm lateral im 4. ICR)
• aortokoronarer Bypass über eine anterolaterale Minithorakotomie links