Microspora
von griechisch: mikros - klein und spora - Same
Definition
Als Microspora bezeichnet man einen Stamm der Protozoen.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Microspora
Biologie
Microspora sind besonders kleine, einzellige obligate Parasiten mit intrazellulärer Entwicklung. Microspora haben ein sehr kleines Genom. Ihnen fehlen einige für Eukaryoten typische Organellen, u.a. Peroxisomen und Mitochondrien. Darüber hinaus gleichen ihre Ribosomen denen von Prokaryoten. Aufrgund dieser Eigenschaften wurden sie zunächst als primitive, ursprüngliche Protozoen angesehen.
Neueste Untersuchungsergebnisse ergeben jedoch eine hohe Evidenz für eine Verwandtschaft der Microspora mit den Pilzen. Vor allem die Ähnlichkeiten der Meiose und Mitose, die Bildung von Chitin und Trehalose sowie der Ausbildung von ribosomaler RNA und bestimmter Proteine weist auf eine enge Verwandtschaft hin.
Erreger
Der Stamm Microspora umfasst 144 Gattungen mit rund 1.300 Arten. Veterinärmedizinische Bedeutung haben Microspora v.a. bei Hauskaninchen, Labortieren, Pelztieren und Hunden sowie bei Vögeln, Fischen und Insekten (Bienen, Seidenraupen).
Seit Beginn der HIV-Pandemie rücken Microspora als opportunistische Krankheitserreger immunschwacher Patienten auch in der Humanmedizin immer mehr in den Vordergrund.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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