Metachromatische Leukodystrophie
Abkürzung: MLD
Definition
Die metachromatische Leukodystrophie ist eine autosomal-rezessiv vererbliche Stoffwechselerkrankung, die zu den Lipidspeicherkrankheiten (Sphingolipidosen) gehört.
Pathologie
Die metachromatische Leukodystrophie ist eine Störung der Lysosomen, bei der es durch einen Mangel des Enzyms Arylsulfatase A (ARSA) zu einer Störung des Abbaus von Sulfatiden zu Cerebrosiden kommt.
Pathologisch finden sich generalisierte Demyelinisierungen im zentralen und peripheren Nervensystem und metachromatische Granula in Gliazellen und Makrophagen.
Einteilung
Man unterscheidet nach ihrer Erstmanifestation 3 klinische Formen:
- spät-infantile Form
- juvenile Form
- adulte Form
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis des Arylsulfatase-Mangels im Urin, bzw. in Leukozyten und Fibroblasten.
Therapie
Ein für die Therapie der metachromatischen Leukodystrophie zugelassenes Gentherapeutikum ist Atidarsagen-Autotemcel (Libmeldy®). Dabei handelt es sich um autologe CD34-positive Zellen, die das fehlende ARSA-Gen exprimieren.
Prognose
Unbehandelt führt die MLD in den meisten Fällen innerhalb von Monaten oder einigen Jahren zum Tod.
Ansprechpartner
Kontakte zu medizinischen Ansprechpartnern und anderen Patienten sowie Informationen zu laufenden bzw. geplanten klinischen Studien vermittelt die Europäische Vereinigung gegen Leukodystrophien (ELA). Spezielle Sprechstunden für Leukodystrophie-Erkrankungen bieten u.a. die Universitätskliniken Göttingen, Tübingen und Hamburg-Eppendorf an.