McGinn-White-Syndrom
nach den US-amerikanischen Kardiologen Sylvester McGinn und Paul Dudley White
Synonyme: SIQIIITIII-Muster, S1Q3T3-Muster
Englisch: McGinn-White pattern, McGinn-White sign
Definition
Das McGinn-White-Syndrom ist eine EKG-Veränderung, die bei einer Lungenembolie oder einer akuten Rechtsherzbelastung (Cor pulmonale) auftreten kann.
Pathophysiologie
Bei einer Lungenembolie kommt es zu einer plötzlichen Überlastung des rechten Herzventrikels, die zu relativ spezifischen EKG-Veränderungen führt. Neben den Merkmalen eines McGinn-White-Syndroms kann eine Lungenembolie im terminalen Stadium zu Herzrhythmusstörungen führen.
Merkmale
Die klassischen Veränderungen nach McGinn und White sind:[1][2]
- SI/QIII-Typ: eine pathologische S-Zacke (≥ 0,15 mV) in der Ableitung I und eine pathologische Q-Zacke (≥ 0,15 mV) in Ableitung III der Extremitätenableitung nach Einthoven
- T-Inversion in Ableitung III
Die oben genannten EKG-Zeichen sind bei 10 bis 50 % der Lungenembolie-Patienten vorhanden und mit einer schlechteren Prognose verbunden.[1] Eine akute Rechtsherzbelastung kann neben dem McGinn-White-Syndrom andere EKG-Veränderungen aufzeigen (z.B. Vorhofflimmern, Sinustachykardie, Rechtsschenkelblock, Rechtsachsenabweichung, ST-Hebungen oder -Senkungen).
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Elsayed: McGinn-White Sign or S1Q3T3-Pattern in Pulmonary Embolism; Significance and Differential Diagnosis; Narrative Updating Review International Journal of Research Studies in Medical and Health Sciences, 2020
- ↑ McGinn, White: ACUTE COR PULMONALE RESULTING FROM PULMONARY EMBOLISM: ITS CLINICAL RECOGNITION JAMA. 1935