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Mauke (Pferd)

Synonym: Dermatitis der Fesselbeuge
Englisch: equine pastern dermatitis

1. Definition

Als Mauke bezeichnet man eine multifaktorielle Erkrankung der Fesselbeuge beim Pferd.

2. Ätiologie

2.1. Prädisponierende Faktoren

Mauke kommt vor allem bei großen, erwachsenen Pferden vor, wobei Kaltblüter eine Prädisposition für die Entstehung der Erkrankung aufweisen. Zusätzlich begünstigend wirkt eine feuchte und schmutzige Aufstallung der Tiere.

2.2. Primäre Faktoren

Zu den primären Faktoren gehören physikalische oder chemische Irritationen der Fesselbeuge. Außerdem können Parasiten (v.a. Räudemilben), bakterielle Infektionen (Dermatophilose, bakterielle Follikulitis) oder eine Pilzinfektion (Dermatophytose) die Erkrankung auslösen.

2.3. Sekundäre Faktoren

Der durch die primären Faktoren entstehende Juckreiz führt zu Hautläsionen wie z.B. Schuppen- und Krustenbildung, Exsudation und Schwellung. Dadurch kann es zu Sekundärinfektionen mit Bakterien und Pilzen (Malassezien) kommen.

3. Symptome

Bei der Mauke können verschieden Symptome auftreten, die in der Regel auf die Fesselbeuge begrenzt sind, jedoch selten auch weiter proximal am Bein auftreten:

  • Juckreiz in der Fesselbeuge (selten bei Dermatophytose)
  • Hautveränderungen in der Fesselbeuge: Schuppen- und Krustenbildungen, Schwellung, Exsudation

4. Diagnostik

Zur Diagnostik der beteiligten Faktoren müssen verschiedene Verfahren angewendet werden. Das Vorhandensein einer Dermatophytose kann mittels Pilzkultur diagnostiziert werden. Die Diagnostik von Milben erfolgt durch ein oberflächliches Hautgeschabsel.

Zur Diagnose der Sekundärinfektionen kann eine Hautzytologie durchgeführt werden.

5. Therapie

Die Therapie erfolgt je nach beteiligten Faktoren. Sekundärinfektonen werden mit Chlorhexidin-Sprays oder Silbersulfadiazin-Cremes behandelt. Bei tiefen bakteriellen Infektionen (Furunkulose) kann eine systemische Antibiotikatherapie notwendig sein.

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie müssen die prädisponierenden Faktoren bestmöglich bekämpft werden, z.B. durch eine Verbesserung der Aufstallung.

6. Literatur

  • Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
  • Univ. Prof. Dr. René van den Hoven. Dermatophylus congolense, Staphylokokken und Mauke. Vorlesungsunterlagen. EWG 10.

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21.03.2024, 09:14
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