Matrix-Gla-Protein
Synonyme: MGLAP, GIG36, NTI
Englisch: matrix gla protein
1. Definition
Matrix-Gla-Protein, kurz MGP, ist ein Vitamin-K-abhängiges Protein, das zur Familie der Gla-Proteine gehört. Es hemmt die Gewebeverkalkung und spielt eine Rolle bei der Knochenmineralisation.
2. Genetik
Das MGP-Gen befindet sich auf Chromosom 12 an Genlokus 12p12.3.
3. Vorkommen
Das Matrix-Gla-Protein wird in verschiedenen Geweben wie Knochen, Knorpel, Herz und Niere exprimiert. Es ist vor allem in Gefäßmuskelzellen und Chondrozyten vertreten.
4. Biochemie
Das Protein enthält viele Glutamatreste, die in Anwesenheit von Vitamin K carboxyliert werden. Diese γ-Carboxylierung erhöht die Affinität zu Calciumionen (Ca2+).
5. Funktion
MGP bindet Calciumionen und verhindert somit deren Ablagerung in Blutgefäßen. Es trägt zur Organisation der Knochenmatrix bei und hemmt die Gefäßverkalkung.
6. Klinische Relevanz
Mutationen des MGP-Gens können zum Keutel-Syndrom führen, das durch abnorme Knorpelverkalkung, periphere Pulmonalstenose und faziale Hypoplasie gekennzeichnet ist.
Ein Mangel an bioaktivem, carboxyliertem MGP – oft durch Vitamin-K-Defizienz bedingt – ist mit erhöhter Gefäßverkalkung und kardiovaskulären Erkrankungen assoziiert.
7. Quellen
- GeneCards - MGP, abgerufen am 31.03.2025
- Wikipedia - Matrix Gla Protein, abgerufen am 31.03.2025
- SpringerMedizin - Matrix-Gla-Protein, abgerufen am 31.03.2025