Magenstumpfkarzinom
Englisch: gastric stump cancer, gastric stump carcinoma
Definition
Als Magenstumpfkarzinom wird ein maligner Tumor bezeichnet, der nach einer partiellen Magenresektion aufgrund einer benignen Primärerkrankung im Restmagen entsteht. Er entwickelt sich meist im Bereich der Anastomose.
Epidemiologie
Bei bis zu 10 % aller Magenoperationen entwickelt sich im postoperativen Verlauf (meist nach 15 bis 20 Jahren) ein Karzinom im verbleibenden Magenstumpf. Die Inzidenz ist höher nach Billroth-II-Resektion. Zudem sind Männer häufiger betroffen als Frauen.[1]
Pathogenese
Die genaue Pathogenese ist bisher (2023) nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird, dass das Karzinom infolge eines duodenogastrischen Reflux entsteht, der zu einer intestinalen Metaplasie führt. Darüber hinaus werden Faktoren wie genetische Prädisposition, bakterielle Besiedlung sowie Achlorhydrie diskutiert.
siehe auch: Adenom-Karzinom-Sequenz
Therapie
In der Regel erfolgt eine neoadjuvante Therapie analog zu der eines primären Magenkarzinoms. Magenstumpfkarzinome, die erst in einem späten Stadium erkannt werden, sind mit einer hohen Letalitätsrate verbunden und können meist nur noch palliativ therapiert werden.
Quelle
- ↑ Meyer et al. Magenstumpfkarzinom – Herausforderung der Onkochirurgie. Zeitschrift für Gastroenterologie 49(9): 1270-1275. 2011
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