Billroth-II-Resektion
nach dem deutschen Chirurgen Christian Albert Theodor Billroth (1829 - 1894)
Definition
Die Billroth-II-Resektion ist eine Form der Magenresektion mit unphysiologischer Rekonstruktion der Nahrungspassage.
Indikationen
Vorgehen
Die distalen zwei Drittel des Magens werden abgesetzt, der Duodenumstumpf wird blind verschlossen. Eine isoperistaltische Jejunumschlinge wird an den Magen hochgezogen und anastomosiert (Gastrojejunostomie).
Das Jejunumsegment kann antekolisch (vor dem Colon transversum) oder retrokolisch (durch Schlitzung des Mesocolon) hochgezogen werden. Um den Abfluss des Duodenalsekrets aus dem blind verschlossenen Duodenalstumpf zu erleichtern und dessen Rückfluss in den resezierten Magen zu verhindern, wird am Fußpunkt des durch die Jejunalschlinge gebildeten Bogens eine weitere Anastomose angefertigt. Diese wird als Braun-Fußpunktanastomose bezeichnet.
Folgen
Im Vergleich zur Billroth-I-Resektion treten bei einer Billroth-II-Resektion weniger Ulzera auf. Jedoch sind Schlingensyndrome und Dumping-Syndrome weiterhin häufig. Im Vergleich zur Roux-Y-Rekonstruktion besteht bei Billroth-II-Resektionen ein höheres Risiko Ulzerationen der Anastomosenregion und Magenkarzinome im Magenstumpf. Die Billroth-II-Resektion wird daher nur noch selten angewendet.