Luftembolie (Pferd)
Definition
Die Luftembolie des Pferdes ist eine Verengung von Blutgefäßen durch Gasansammlungen.
Hintergrund
Bei intravenösen Injektionen, Kathetern oder Infusionen besteht vor allem beim stehenden Pferd die Gefahr, dass Luft eindringt. Diese kann sich im rechten Herzen und der Lungenarterie ansammeln. Während kleinere Luftmengen in der Regel symptomlos über die Lunge eliminiert werden, kann ein rasches Eindringen größerer Luftmengen gefährlich sein. Bereits weniger als ein Liter Luft kann beim Pferd durch eine Störung der Herzfunktion tödlich wirken. Studien an Versuchspferden ergaben, dass die letale Luftmenge zwischen 700 und 60.000 ml schwanken kann.
Symptome
Typische Symptome sind niedriger Blutdruck, Tachykardie, Atemstillstand, Sauerstoffmangel, vermehrter alveolärer Totraum (gekennzeichnet durch eine große Differenz zwischen arteriellem und ausgeatmetem Kohlendioxidpartialdruck) sowie charakteristische "Mühlradgeräusche".
Therapie
Pferde in Seitenlage sollten vorzugweise auf die linke Seite gedreht werden, um den Blutabfluss aus dem rechten Ventrikel zu erleichtern. Die Gabe von Sauerstoff und gegebenenfalls eine künstliche Beatmung sind häufig erforderlich. In einigen Fällen konnte die eingeschlossene Luft durch Aspiration mit einem Katheter entfernt werden.
Wenn während der Narkose Lachgas verwendet wird, muss die Zuführung sofort gestoppt und das gesamte Lachgas aus dem System entfernt werden, da dieses Gas in luftgefüllte Räume diffundiert und das Volumen eines Luftembolus vergrößern kann.