Liquor-Serum-Quotient
Englisch: cerebrospinal fluid(CSF) serum index, CSF serum ratio
Definition
Als Liquor-Serum-Quotient bezeichnet man den Quotienten aus der Konzentration eines bestimmten Parameters im Liquor und im peripheren Blut. Liquor-Serum-Quotienten erlauben z.B. Aussagen über pathologische Entzündungsprozesse im ZNS.
Hintergrund
Die Blut-Liquor-Schranke ist die physiologische Barriere zwischen dem Liquorsystem des Gehirns und dem Blutkreislauf und entsteht durch die Barrierewirkung der Plexus choroidei. Die Blut-Liquor-Schranke ist nur für Wasser, Sauerstoff, Kohlendioxid und in geringem Maße für Elektrolyte durchgängig. Andere Stoffe gelangen kontrolliert über aktive Transportmechanismen in den Liquor.
Durch Entzündungsprozesse, z.B. im Rahmen von Infektionen, Tumoren oder Infarkten, kann es zu einer erhöhten Durchlässigkeit kommen (Blut-Liquor-Schrankenstörung). Diese weist man nach, indem die Konzentrationen bestimmter Substanzen im Liquor und im Blut miteinander verglichen werden.
Beispiel
Besonders relevant ist der Albumin-Quotient. Albumin ist das Referenzprotein zur Beurteilung der Blut-Liquor-Schrankenfunktion, weil es ausschließlich aus dem Blut stammt und nicht im ZNS gebildet wird. Steigt der Liquor-Serum-Quotient von Albumin, befindet sich relativ gesehen mehr Albumin im Liquor. Es liegt also eine Schrankenstörung vor.
Der IgG-Quotient hingegen vergleicht die Menge an Immunglobulin G im Liquor und im Blut. Ein erhöhter Quotient kann einerseits auf eine Schrankenstörung hinweisen, jedoch auch ein Zeichen für eine intrathekale Immunglobulinsynthese sein.
Die beiden Quotienten können mithilfe des Delpech-Lichtblau-Quotienten zueinander ins Verhältnis gesetzt werden, was eine weitere Einordnung des IgG-Quotienten erlaubt. Die visuelle Darstellung des Albumin- und des IgG-Quotienten erfolgt mithilfe des Reiber-Schemas.
Literatur
- Klinische Chemie und Hämatologie, Hallbach, 4. Auflage, Thieme Verlag
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