Adipozyt
Synonyme: Fettzelle, Fettgewebszelle, Lipozyt
Englisch: adipocyte, lipocyte, fat cell
Definition
Adipozyten sind die Fett speichernden Zellen des weißen und braunen Fettgewebes, die sich aus Steatoblasten entwickeln können.
Struktur
Adipozyten sind große, etwa 200 µm messende, rundliche Zellen, die mit Nachbarzellen fusionieren und auf diese Weise Syncytien bilden können. Sie weisen üblicherweise eine große oder mehrere kleine, mit Lipiden gefüllte Vakuolen auf, die den größten Teil des Zytosols einnimmt. Dadurch werden die anderen Strukturen, vor allem Zellkern und Mitochondrien, abgeflacht und an den Rand der Zelle gedrückt. Jeder Adipozyt ist von einer Basallamina und retikulären Fasern umgeben, die eine Formstabilität der Fettzelle gewährleisten.
Einteilung
...nach Aspekt
Prinzipiell wird zwischen den Adipozyten des weißen und des braunen Fettgewebes unterschieden. Während die einen vor allem der Speicherung von Lipiden dienen, produzieren die braunen Adipozyten vor allem Wärme durch Abbau des Fetts und eine folgende Entkopplung der mitochondrialen Atmungskette.
...nach Geschlecht
Physiologie
Adipozyten gehen aus Steatoblasten hervor und können bei Bedarf wohl auch proliferieren. Aus den im Blut zirkulierenden Lipoproteinen nehmen sie nach enzymatischer Fettspaltung (Lipoproteinlipase) Lipide auf und speichern diese in großen Vakuolen. Auf verschiedene hormonelle oder neuronale Stimuli kann im Verlauf das Fett wieder abgegeben werden. Typische lipolytische Hormone sind dabei Glucagon und Adrenalin.
Im Alter lässt die Fähigkeit der Adipozyten, Lipide durch Verstoffwechselung zu eliminieren, nach. Die Lipidaufnahme bleibt hingegen weitgehend konstant. Dieser Effekt wird als eine Ursache für die leichtere Gewichtszunahme im Alter angesehen.[1]
Quellen
- ↑ Arner P. Et al.: Adipose lipid turnover and long-term changes in body weight Nature Medicine (2019) volume 25, pp. 1385–1389