Lichttherapie
Definition
Die Lichttherapie ist eine physikalische Behandlungsmethode, die in der Humanmedizin zur Therapie von verschiedenen Erkrankungen, insbesondere aus dem Bereich der Psychiatrie und Dermatologie, angewendet wird. Dabei kommt Licht von (je nach behandelter Erkrankung) bestimmter Helligkeit und Wellenlänge zum Einsatz. Eine Sonderform der Lichttherapie ist die Phototherapie, bei der ausschließlich kurzwelliges, blaues Licht mit einer Wellenlänge von rund 450 – 460 nm verwendet wird.
Anwendungsgebiete
Die allgemeine Lichttherapie wird häufig als unterstützende Therapie im Rahmen der Behandlung von Depressionen angewendet. In der Regel ist sie dabei eine Säule der Therapie, zusammen mit eine Psychotherapie und einer pharmakologischen Therapie mit Antidepressiva. Dabei wirkt sich das eingestrahlte Licht günstig auf den Hirnstoffwechsel aus; es wird vermutet, dass die körpereigene Serotoninsynthese angekurbelt wird. Dadurch wirkt das Licht sowohl den starken Stimmungsschwankungen entgegen, bessert aber zusätzlich auch die bei Depressionen häufig begleitend vorkommenden Schlafstörungen. Bestimmte Hauterkrankungen werden durch die Lichttherapie ebenfalls verbessert: Unter dem Einfluss von UV-haltigem Licht kommt es zu einer starken Verminderung des Seborrhoischen Ekzems, da die Strahlung das Wachstums des der Erkrankung zugrunde liegenden Pilzes hemmt. Die Psoriasis lässt sich ebenfalls durch die regelmäßige Behandlung mittels Lichttherapie vermindern. Generell lassen sich Akne und viele weitere Hautirritationen durch bestimmtes Licht bessern. Die Phototherapie eignet sich zur Therapie von Neurodermitis und dem Neugeborenenikterus. Selten wird die Lichttherapie auch zur Vorbeugung eines Jetlags eingesetzt.
Prinzip
Zur Anwendung kommen spezielle Lichttherapielampen, die selbstverständlich zu Hause betrieben werden können. Um ein optimales und möglichst nachhaltiges Therapieergebnis zu erzielen, sollte der Patient am besten morgens, unmittelbar nach dem Aufstehen eine Lichtdusche nehmen. Zu diesem Zweck schaut er mindestens 30 Minuten (bis zu 60 - 70 Minuten sind sinnvoll) in die Lampe, wobei die Lichtenergie durch die Netzhaut aufgenommen wird. Der Patient braucht die Lampe dabei nicht direkt zu fixieren. Eine Helligkeit zwischen 3.000 und 10.000 Lux erweist sich als therapeutisch optimal.
Wirkungsmechanismus
Eine der wichtigsten Wirkungen der Lichttherapie ist der offensichtlich große Einfluss auf den Melatoninhaushalt. Etwa ab der Hälfte der Nacht beginnt das Gehirn mit der Synthese von Melatonin, welches eine Depressions-fördernde Wirkung aufweist. Dies ist auch der wahrscheinliche Grund, warum viele depressive Patienten morgens über wesentlich stärkere Symptome klagen, als am Rest des Tages (Morgentief). Die sofort nach dem Aufwachen angewendete Lichttherapie hemmt sofort die Produktion von Melatonin und sorgt damit für einen antidepressiven Effekt. UV-haltiges Licht stört das Wachstum der Hefepilzart Malassezia furfur, die für die Entstehung und Aufrechterhaltung des Seborrhoischen Ekzems verantwortlich gemacht wird. Das kurzwellige, blaue Licht der Phototherapie verwandelt in der Haut von Neugeborenen eingelagertes wasserunlösliches Bilirubin in sein wasserlösliches Isomer.
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