Leukozyturie
von griechisch: leukos - weiß; ouron - Harn
Englisch: leukocyturia
Definition
Unter einer Leukozyturie versteht man das vermehrte Vorkommen von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Urin.
Geringe Mengen an Leukozyten kommen auch im normalen Urin vor. Der Grenzwert beträgt 10 Leukozyten pro µl Harn.
Eine schwere Form der Leukozyturie wird gelegentlich als Pyurie bezeichnet.
Ursache
Eine Leukozyturie wird in der Regel durch Entzündungen der Nieren bzw. der Harnwege verursacht. Das Auftreten von Leukozytenzylindern spricht für eine Nierenbeteiligung bzw. den renalen Ursprung der Entzündung. Eine Leukozyturie gilt als Leitsymptom der akuten und chronischen Pyelonephritis.
Labordiagnostik
Die Untersuchung gehört zum so genannten Urinstatus. Urinteststreifen haben in der Regel ein Testfeld, dass Leukozyten anzeigt, indem ein Farbstoff mit der Leukozytenesterase reagiert. Auch im Urinsediment können Leukozyten sowie "Zylinder" festgestellt werden.
Hintergrund
Eine Sonderform der Leukozyturie ist die "sterile Leukozyturie", dass heißt, trotz erhöhter Leukozytenzahl ist der bakteriologische Befund reproduzierbar negativ. Mögliche Differentialdiagnosen dieser Leukozyturie-Form sind eine Nierentuberkulose, eine interstitielle Nephritis oder ein Tumor im Harnabflusstrakt. Häufigste Ursache ist jedoch ein anbehandelter Harnwegsinfekt.