Leptospira noguchii
Englisch: Leptospira noguchii
Definition
Leptospira noguchii ist eine Art von pathogenen Bakterien innerhalb der Gattung Leptospira. Diese Art gehört zur Familie der Leptospiraceae und ist bekannt dafür, dass sie beim Menschen und Tieren Leptospirose verursachen kann, eine Zoonose, die weltweit verbreitet ist und in der Regel durch den Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder infizierten Tieren übertragen wird.[1]
Systematik
- Abteilung: Spirochaetes
- Klasse: Spirochaetes
- Ordnung: Spirochaetales
- Familie: Leptospiraceae
- Gattung: Leptospira
- Art: Leptospira noguchii
- Gattung: Leptospira
- Familie: Leptospiraceae
- Ordnung: Spirochaetales
- Klasse: Spirochaetes
Vorkommen
Leptospira noguchii kommt weltweit in verschiedenen Umgebungen vor, wobei feuchte Bedingungen und stehende Gewässer wie Tümpel, Sümpfe und langsam fließende Gewässer ideale Lebensräume bieten. Das Bakterium ist auch in verschiedenen Wirbeltierarten wie Nagetieren, Hunden und Nutztieren nachgewiesen worden, wobei Nagetiere als Hauptreservoir gelten.[2]
Morphologie
Leptospira noguchii ist etwa 6-20 μm lang und 0,1 μm breit. Das Bakterium ist durch eine spiralförmige, sich windende Struktur gekennzeichnet. Die Erreger besitzen an ihren Enden typischerweise eine charakteristische Hakenform.
Eigenschaften
Leptospira noguchii ist ein gramnegatives, aerobes Bakterium. Die Zellwand der Bakterien enthält Lipopolysaccharide (LPS), die zur Aktivierung des Immunsystems des Wirts und zur Auslösung von Entzündungsreaktionen beitragen. Die Bakterien sind motil und können sich effizient durch zähflüssige Medien bewegen.[3] Die wichtigste Energiequelle der Erreger ist die Beta-Oxidation langer Fettsäuren.
Kultivierung
Leptospira noguchii kann unter Laborbedingungen in speziellen Nährmedien kultiviert werden, die normalerweise Rinderserum, Hefeextrakt und andere Nährstoffe enthalten. Ein Beispiel ist das EMJH-Medium. Die Bakterien wachsen bei Temperaturen zwischen 28 und 30°C und bevorzugen einen pH-Wert von etwa 7,2. Die Kultivierung erfolgt in der Regel in flüssigen Medien. Dabei kann das Wachstum durch Trübung des Mediums oder unter dem Dunkelfeldmikroskop überwacht werden.
Übertragung
Die Übertragung von Leptospira noguchii ist auf verschiedenen Wegen möglich. Sie erfolgt meist durch direkten Kontakt mit kontaminiertem Wasser, Erde oder infizierten Tieren. Indirekte Übertragung kann durch den Kontakt mit Urin oder Blut von infizierten Tieren oder kontaminierten Oberflächen stattfinden. In einigen Fällen werden die Erreger auch durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder durch den Biss eines infizierten Tieren übertragen.
Pathogenitätsfaktoren
Leptospira noguchii besitzt mehrere Pathogenitätsfaktoren, die zur Virulenz des Bakteriums beitragen. Dazu gehören unter anderem die o.a. Lipopolysaccharide sowie verschiedene Proteine, die an der Adhäsion und Invasion von Wirtszellen beteiligt sind. Zusätzlich ermöglicht die Motilität der Bakterien die aktive Penetration von Geweben.
Infektionsweg
Nach der Übertragung von Leptospira noguchii auf den Wirt dringen die Bakterien durch Haut- oder Schleimhautwunden oder den Verdauungstrakt in den Körper ein. Anschließend verbreiten sie sich über die Blutbahn und können verschiedene Organe wie die Leber, die Nieren und das ZNS erreichen, wo sie Entzündungsreaktionen und Gewebeschäden verursachen.
Klinik
Die Infektion mit Leptospira noguchii kann zu einer Leptospirose führen. Die Symptome der Leptospirose sind relativ unspezifisch und können grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen umfassen. In schweren Fällen kann die Erkrankung zum sogenannten Morbus Weil führen, der durch Ikterus, Nierenversagen und Blutungskomplikationen gekennzeichnet ist. Eine frühzeitige Diagnose und die Behandlung mit Antibiotika sind entscheidend für die Prognose.
Quellen
- ↑ Picardeau, M. (2017). Virulence of the zoonotic agent of leptospirosis: still terra incognita? Nature Reviews Microbiology, 15(5), 297-307.
- ↑ Bharti, A. R., Nally, J. E., Ricaldi, J. N., Matthias, M. A., Diaz, M. M., Lovett, M. A., ... & Vinetz, J. M. (2003). Leptospirosis: a zoonotic disease of global importance. The Lancet Infectious Diseases, 3(12), 757-771.
- ↑ Zuerner, Richard L. "Leptospira." Bergey's Manual of Systemic Bacteriology. 2nd ed. Vol. 4th. Athens: Bergey's Manual Trust, 2010. 546-56.
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